Weeze Musik-Improvisation als Prozess auf Schloss Wissen

Weeze · Daniel Cross, Hayden Chishom und Tim Isfort mit Corine van der Werf zu Gast in der Kulturreihe "Stadt-Land-Fluss".

 Schloss Wissen bildete die stimmungsvolle Kulisse.

Schloss Wissen bildete die stimmungsvolle Kulisse.

Foto: van Offern

Am Morgen noch im Fördermaschinengebäude von Rheinpreußen gab es am Abend eine zweite Improvisation der Reihe "Stadt- Land-Fluss-Kultur" in Weeze. Zu den Musikern Daniel Cross (Percussion), Hayden Chishom (Saxophon) und Tim Isfort (Kontrabass) ergänzte Corine van der Werf die musikalische Improvisation mit ihrer Installation und einer Performance. Rüdiger Eichholz von Local Harmonie begrüßte die kleine, illustre Runde in der dazu geschaffenen Residenz, der Mosterei auf Schloss Wissen. "Uns ist klar, dass wir mit unseren speziellen Sachen nicht den Mainstream bedienen", räumte er in der "Außenstelle Niederrhein" Weeze, im Atelier von Bettina Hachmann, ein. Und nein, die Musiker seien alle Profis. Improvisationsmusik dieses Trios müsse nicht geprobt werden. Sie würden einfach beginnen und in den Prozess und Raum eintauchen. So wechselte die kleine Gruppe über den Innenhof in die Mosterei, um sogar Teil des Ganzen zu werden.

Daniel Cross forderte noch dazu auf, sich rundum in der kleinen Halle zu platzieren. "Für die Balance im Raum", erklärte er. Zögerliche, leichte Schläge, fast als wolle er zuerst Hineinhören in den Widerhall der dicken Mauern, begann Daniel Cross sein Trommeln. Es schien, als wolle der immer wieder neu die räumliche Akustik in seinen Rhythmus einbinden.

Eher melancholisch stimmte Saxophonist Hayden Chrisholm ein. Als letzten musikalischen Impuls zupfte und strich Tim Isfort die Saiten seines Kontrabasses. Wer sich mit geschlossenen Augen auf die Raumklänge konzentrierte, bemerkte, wie verschieden das Trio sich mit den unterschiedlichen Instrumenten einander zuspielte. Mal lauter bis dominierend, dann wieder eher hintergründig, dezent. Während der Improvisation setzte sich Corine van der Werf in Szene. Inspiriert durch die Resonanzen durchschritt oder tänzelte sie durch den Raum. Die Künstlerin formte und gestaltete mit altem und neuem Papier, unterschiedliche Stationen zwischen den Musikern. Fast schon wie ein kleiner Altar wirkten die aus Papier geformten Kleider, die mit Namen griechischer Göttinnen versehen waren.

Das Trio ist am Donnerstag, 24. September, ab 20 Uhr im Wasserturm in Geldern zu sehen.

(mk)
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