Kevelaer Nach Sprengungen: Banken reagieren, LKA schaltet sich ein
Kevelaer · Nach der Serie von Überfällen auf Geldautomaten hat das Landeskriminalamt (LKA) jetzt eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Sie soll die Täter jagen, die in letzter Zeit eine Reihe von Automaten gesprengt haben. Betroffen war auch eine Geschäftsstelle der Sparkasse in Wachtendonk. Noch in dieser Woche war ein Überfall auf eine Filiale in Kranenburg nur vereitelt worden, weil zufällig ein Passant mit Hund vorbeikam. Das LKA schließt nicht aus, dass auch diese Taten von der Bande verübt wurden, die sich im September eine Verfolgungsjagd mit der Polizei lieferte und Richtung Niederlande verschwand.
Neben der Jagd auf die Täter soll die LKA-Gruppe auch Maßnahmen entwickeln, um ähnliche Sprengungen zu verhindern. "Diese Konzepte werden wir mit den Geldautomatenherstellern und -betreibern prüfen. Ziel ist, technische Sicherungsmaßnahmen zum Schutz von Geldautomaten weiter zu optimieren und einzusetzen", so LKA-Chef Uwe Jacob. Die Banken haben bereits reagiert: Die Sparkasse Kleve hat ihre SB-Bereiche jetzt nachts geschlossen. Ab Mitternacht kommt niemand mehr in das Foyer mit den Geldautomaten, auch nicht mit Bankkarte. Jetzt zog auch die Sparkasse Emmerich-Rees nach. Auch hier sind die SB-Bereiche nachts gesperrt. So etwas wie eine Vorreiterfunktion hat die Verbandssparkasse Goch-Kevelaer-Weeze. Schon vor Jahren wurden hier die SB-Bereiche nachts geschlossen. "Damals gab es die Probleme mit den Sprengungen noch gar nicht. Für uns war das eine Sicherheitsmaßnahme im Sinne der Kunden", sagt Georg Rademacher von der Verbandssparkasse. Auf diese Weise sollten nächtliche Belästigungen beim Geldabheben verhindert werden. "Nach der ganzen Serie von Sprengungen können wir heute sagen, dass wir offenbar alles richtig gemacht haben", meint Rademacher. Einen Sprengüberfall habe es auf Filialen der Verbandssparkasse Goch-Kevelaer-Weeze noch nicht gegeben.
Dass aber auch geschlossen SB-Bereiche unter Umständen die Täter nicht abhalten, zeigte sich in Wachtendonk. Hier sprengten Unbekannte den Geldautomaten, obwohl das Foyer verschlossen war. "Gegen diese professionelle Bandenkriminalität schützt auch das Verschließen offenbar nicht", sagt Peter Bauland von der Sparkasse Krefeld, die auch für Wachtendonk zuständig ist.