Kevelaer Nachtcafé-Jubiläum: Ein Abend voller Nostalgie
Kevelaer · Die Band "Meyers Nachtcafé" war mit schmissigen Jazz-Sounds in der Begegnungsstätte zu Gast. Ein Abend voller Bass, Beats und kreativen Tönen. Für die Band um Christian Meyers war es fast ein Heimspiel.
Musik und ihre verschiedenen Stile können viele Emotionen beim Zuhörer hervorrufen. Die Band "Meyers Nachtcafé", die am Samstag im Forum der öffentlichen Begegnungsstätte auftrat, sorgte mit einer Reise durch das Jazz-, Funk- und Lounge-Universum für einige verträumte Blicke.
Organisiert wurde der Abend vom Kevelaerer Kulturverein "Impuls", der sich seit vielen Jahren für Live-Musik in der Marienstadt einsetzt. Christian Meyer, Frontmann der Nachtcafé-Truppe, "trat an uns heran und wollte gerne mal wieder hier spielen", offenbarte Anita Fehde, 2. Vorsitzende von "Impuls". Meyer stand hier vor 25 Jahren schon auf der Bühne und gewann damals einen von "Impuls" ausgerichteten Wettbewerb.
Mit dem Jubiläum hatte der Künstler nun also einen passenden Anlass gefunden, wieder in seiner Heimat aufzutreten: "Bei solchen Anfragen sagt man nicht nein, da überlegt man nicht lange!" Wenn da mal nicht eine Spur von Melancholie oder Nostalgie mitschwingt. "Auch das trifft sicherlich zu", meinte der seit einigen Jahren in Berlin lebende Künstler. "Ich komme aus Nieukerk, und es war wunderbar, jetzt einfach mal wieder zurück in die Heimat zu kommen", erklärte er.
"Wir machen Musik zum Zuhören", sagt Meyers zu Beginn und ergänzt: "Es gibt ja eigentlich keine Schubladen mehr. Ob Jazz, Funk oder Latin. Manche nennen das, was wir machen, auch 'modern jazz'. Am Ende ist es uns wichtig, kreativ zu sein. Ich bin froh, so viele tolle andere Musiker mitbringen zu können." Etwa Eckhard Stromer, "einen der vielseitigsten Schlagzeuger in Frankfurt", oder auch Bassist Alex Uhl, "mit dem ich schon viele Schlachten geschlagen habe".
Das leicht schummrige Licht, die warm-gemütliche Stimmung und der fantastische Sound luden die Besucher zum Träumen ein. Die Session startete mit schmissigem Jazz, der dynamisch in ein ruhigeres Lounge-Stück und wieder zurück in spritzige Rhythmen wechselte. Da konnten die Zuhörer den Spaß spüren, den die Künstler auf der Bühne im Zusammenspiel entwickelten. "Jetzt bräuchte man maximal noch eine Couch und eine gute Zigarre zum Glücklichsein", scherzte einer der Besucher, der auch nicht zum ersten Mal bei einem "Impuls"-Abend war.
"Über die Jahre hat sich neben den normalen Besuchern ein fester Kern gebildet, der zu so ziemlich jedem Termin von uns kommt", freut sich Anita Fehde über den anhaltenden Erfolg des Kulturvereins. Der Verein ist nur "bei den Jugendlichen unter 20" noch nicht so beliebt, aber auch daran werde gearbeitet. Etwa mit dem Projekt "John Lennon Talent Award", bei dem sechs Bands am 9. März auftreten. Nachwuchs hin oder her: "Meyers Nachtcafé" zeigte einmal mehr, dass in Bezug auf gute Musik für Erwachsene "Impuls" mit an vorderster Stelle steht.