Kevelaer Neuer Chefarzt sagt Tumoren Kampf an

Kevelaer · Prof. Patrick Verreet, seit Oktober in Goch, wurde jetzt offiziell als Leiter der Organchirurgie eingeführt. Ein prominenter Prediger und Gesang von Paddy Kelly waren besondere Bestandteile der Messe.

 Bereits seit Oktober ist der 60-jährige Patrick Verreet damit beschäftigt, das Leistungsangebot des Gocher Krankenhauses weiter zu entwickeln.

Bereits seit Oktober ist der 60-jährige Patrick Verreet damit beschäftigt, das Leistungsangebot des Gocher Krankenhauses weiter zu entwickeln.

Foto: EVERS

Am Gocher Krankenhaus entsteht ein internistisches und chirurgisches Zentrum für Krebspatienten. Mit der Berufung von Patrick Verreet hat das Katholische Karl-Leisner-Klinikum (KKLK) einen anerkannten Spezialisten für Allgemein-, Viszeral- und spezielle Viszeralchirurgie gewinnen können. Gemeinsam mit Volker Runde, ärztlicher Direktor des KKLK und Chefarzt der Inneren am Wilhelm-Anton-Hospital, sowie dem Team soll der 60-Jährige das Leistungsangebot weiterentwickeln. Seit Oktober ist er damit schon beschäftigt, jetzt wurde er offiziell eingeführt. Er ist Nachfolger des altersbedingt ausgeschiedenen Berthold Reers.

Der Großteil der Gäste, die zur Feierstunde kamen, nahm zuvor an der Messe in der Krankenhauskapelle teil. Verreet ist tief in der katholischen Kirche verwurzelt und Mitglied des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Der wurde im 15. Jahrhundert gegründet, um die Christen im Heiligen Land zu unterstützen, engagiert sich heute aber sehr vielseitig. Familie Verreet hatte für den Gottesdienst einen eigenen befreundeten Prediger organisiert: Pater Paul (von) Habsburg, Mitglied der "Legionäre Christi".

Krankenhausseelsorger Pater Jakobs von der Steyler Mission begrüßte die Gäste nur und überließ dann dem jungen Priesterkollegen die Wortbeiträge. Auch die musikalische Begleitung des Gottesdienstes war "besonders" und brachte den Zuhörern auch Friedhelm Olfen am Bandoneon und Paddy Kelly singend an der Gitarre zu Gehör. Der "Kelly-Family"-Sohn ist Schwiegersohn des Chefarztes.

Schon bei der kurzen Präsentation im Oktober hatte Regionaldirektorin Gabi Theissen den neuen leitenden Arzt vorgestellt als einen Mann mit "beeindruckender Menschlichkeit", die Vertrauen und Zuversicht bei den Patienten wecken werde. Mehr als 30-jährige praktische Erfahrung und 12.000 Operationen dürften den Kranken mindestens ebenso wichtig sein. Gut also, dass Runde den Kollegen mit größter Hochachtung porträtierte. Beide kennen sich seit ihrer Facharztausbildung in Lüttich, haben später in Düsseldorf miteinander gearbeitet und sich nie aus den Augen verloren. Auch in der jüngeren Vergangenheit habe Verreet die Chirurgen des Karl-Leisner-Klinikums in vielen Fällen beraten. "Dass die Bauchchirurgie in Goch für Patrick Verreet ein attraktives Arbeitsumfeld ist, sagt viel Positives über die Entwicklung des Karl-Leisner-Klinikums aus", stellte Runde fest.

Der neue Geschäftsführer des Verbunds, Bernd Ebbers, beschränkte sich auf wenige freundliche Worte, ausgiebiger äußerte sich Wilfried Jacobs als Vorsitzender des Aufsichtsrats. Der ehemalige Präsident von Borussia Mönchengladbach und Ex-Vorstand der Rheinischen AOK referierte über den "wachsenden Druck", der auf den Krankenhäusern laste, und lobte, wie das Karl-Leisner-Klinikum die Herausforderung angenommen habe, seine vier Standorte zu erhalten. "Das geht nur über Qualifizierung und Spezialisierung. Die neue Onkologie in Goch und der Aufbau einer Herzklinik in Kevelaer erweitern unser Leistungsangebot beträchtlich." Innovative Behandlungen bei komplexen Tumorerkrankungen und frühzeitige Eingriffe, die das Entstehen von Krebs sogar verhindern können, sind Spezialität des neugewonnen Fachmanns, der zuvor in Kamp-Lintfort tätig war.

Runde wies darauf hin, dass Goch ab April "Lehrkrankenhaus der Uniklinik Düsseldorf" ist. Dies sei ein wichtiger Schritt, dringend benötigten ärztlichen Nachwuchs für die Region zu interessieren.

(RP)
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