Kevelaer Niers-Paddeln soll möglich bleiben

Kevelaer · Viele Fragen hatten die Besucher des Infoabends zur Umgestaltung der Niers. Sie befürchteten, dass der Fluss nicht mehr durchgängig, etwa von Kevelaer nach Kessel, mit dem Kanu genutzt werden kann.

Das Interesse war groß. Rund 70 Zuhörer waren zum Infoabend gekommen, den der Verkehrs- und Heimatverein Kessel (VHK) organisiert hatte. Es ging um die Umgestaltung der Niers bei Kessel. Ein Thema, bei dem Bernd Thönnesen vom VHK den Eindruck hatte, das es im Ort noch nicht so recht bekannt war. "Genau das war der Anlass für uns, diesen Infoabend zu veranstalten. Das große Interesse hat uns gefreut, denn schließlich geht es um ein großes Projekt direkt bei Kessel." Wie berichtet, soll die Niers hier auf einer Strecke von rund 1,1 Kilometern umgestaltet werden. Es entsteht eine Ersatzaue, der Fluss wird in kleinen Kanälen geführt.

Ein Konzept, bei dem die Besucher auch Fragen und Befürchtungen haben. Die Vertreter, die Paddeltouren auf der Niers organisieren, wollten wissen, ob es auch künftig möglich sein wird, den Bereich zu befahren. Dazu gab es ein klares "Ja" von den Vertretern des Niersverbandes, die das Projekt planen. Zwar soll bei der Umgestaltung auch ein Nebenarm entstehen. Doch durch regelmäßiges Mähen der Bereiche soll dafür gesorgt werden, dass das Wasser dort immer in Bewegung bleibt. Die Niers werde auf jeden Fall ein Fließgewässer bleiben, wurde betont. Auch an der Wassertiefe werde sich nichts ändern.

Eine Befürchtung war nämlich auch gewesen, dass vor allem der Nebenarm in trockeneren Zeiten zu einem stehenden Gewässer werden könnte. Dann würde diese Fläche ideale Brutgelände für Mücken. Eben genau das soll verhindert werden durch regelmäßige Pflege der Flussbereiche.

Allerdings werde sich durch die Umgestaltung die Fließgeschwindigkeit der Niers etwas verlangsamen. Allerdings nur in dem neu gestalteten Bereich. Bei der Umgestaltung wird der Teil auf der Niers zwischen Kirche und alter Kranenburger Straße bei der Renaturierung ausgespart. Auch das warf Fragen auf. Dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung: In diesem Bereich liegt eine Messstelle, die Werte über das Wasser liefert. Sie soll eben da erhalten bleiben, um Vergleichswerte liefern zu können. Immerhin 85 000 Kubikmeter Erde sollen bei dem Projekt verarbeitet werden. Dadurch wird es auch zu kleineren positiven Effekten beim Hochwasserschutz kommen. Die Maßnahme kostet rund drei Millionen Euro. Erste Vorarbeiten soll es im kommenden Winter geben. Richtig konkret wird es dann im Winter 2016/2017. Während der Bauarbeiten ist Paddeln dort tatsächlich nicht möglich. Es sollen aber Ersatzausstiege eingerichtet werden, damit Kanufahrer die Boote an der Baustelle vorbeitragen können.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort