Kevelaer Offener Ganztag in Kevelaer wird erheblich teurer

Kevelaer · Die Politik folgte dem Vorschlag der Verwaltung, eine neue Gebührensatzung zu verabschieden.

Zum neuen Schuljahr müssen Eltern, die ihr Kind zum Offenen Ganztag in Kevelaer anmelden, deutlich tiefer in die Tasche greifen. Die Politik folgte dem Vorschlag der Verwaltung, eine neue Gebührensatzung zu verabschieden.

Wie berichtet, muss die Stadt künftig mehr Geld an die Träger des Ganztags überweisen. Zumindest die Caritas hat ihre Rechnung schon dem neuen Beschäftigungstarif angepasst. Abzusehen ist, dass sich andere Träger anpassen werden. In Kevelaer teilen sich Caritas und Awo (Antoniusschule und Grundschule Wetten) den Offenen Ganztag. Rund 520 Kinder bekommen dort derzeit Mittagessen, machen ihre Hausaufgaben, spielen und werden betreut. Die Stadt holt sich die Kosten von den Eltern zurück - die neuen Elternbeträge gelten ab August.

War die verlässliche Betreuung bis 16 Uhr bislang - je nach Einkommenssituation - für zehn bis 42 Euro zu haben, werden künftig zwölf bis 110 Euro fällig.

Da auch die Kindergartengebühren spürbar anziehen, kommt auf viele Eltern eine deutliche zusätzliche Belastung zu. "Ich mache mir darüber Sorgen", sagt Schulleiter Horst Kibilka. "Zwar sind offiziell noch keine Eltern an mich herangetreten, ich weiß aber, dass einige durch die neuen Gebühren stark gefordert werden. Gerade die mittleren Einkommensgruppen sollen ja 20 und mehr Euro pro Monat zusätzlich bezahlen müssen."

Kibilka fände eine größere Differenzierung bei den Einkommen (lineare Gebührenanpassung) besser. Und hofft generell, dass nie vergessen wird: "Kinder sind unsere Zukunft. Es bewegt mich, wenn es da immer wieder um Geld geht."

Konkret sieht die neue Satzung vor, bei Einkommen bis 12 300 Euro jährlich zwölf Euro im Monat von den Eltern zu nehmen, bis 24 600 Euro sind 37 Euro und bei Einkommen bis 65 000 Euro monatlich 72 Euro zu zahlen.

Wer bis 80 000 Euro im Jahr verdient, gibt künftig 90 Euro für den Offenen Ganztag, echte Besserverdiener mit mehr als 80 000 Euro Jahresverdienst müssen für die Betreuung ihres Schulkinds 110 Euro monatlich zahlen.

Was wird dafür geboten? Zuverlässige pädagogische Betreuung von morgens bis 16 Uhr durch Fachkräfte, vielfältige Förder- und Freizeitangebote, diverse Arbeitsgruppen. Auch während der Ferien können die Schüler für einige Wochen in die Betreuung gegeben werden. Fürs täglich angebotene warme Mittagessen im Ganztag muss zusätzlich gezahlt werden.

"Da die Eltern direkt an die Stadt und nicht an uns zahlen, erfahren wir kaum, wie die Gebührenerhöhung ankommt. Aber Abmeldunegn deswegen haben wir noch nicht zu verzeichenen", sagt Tobias Kleinebrahm, der Pressesprecher der Caritas.

(nik)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort