Kevelaer Oft Feuer in Mehrfamilienhaus - Brandstiftung in Uedem?

Kevelaer · Ein 22-jähriger Uedemer stellte am Montagabend gegen 22.55 Uhr in seiner Wohnung in einem Mehrfamilienhaus an der Kervenheimer Straße Brandgeruch fest und bemerkte beim Blick aus dem Fenster eine massive Rauchentwicklung aus den Kellerfenstern.

 So sah es in dem Keller nach dem Brand aus. Experten haben die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

So sah es in dem Keller nach dem Brand aus. Experten haben die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Foto: FEUERWEHR UEDEM

Gemeinsam mit seiner 20-jährigen Freundin informierte er alle anderen Hausbewohner und die Feuerwehr. "Als wir am Einsatzort eintrafen, war das Feuer schon ziemlich weit gediehen", sagte Gemeindebrandinspektor Gerhard Ingenerf. Zwar hatten sämtliche Bewohner das Haus bereits verlassen und sich auf der Straße versammelt, doch "die Hitzeentwicklung war sehr stark", so Ingenerf. Daher sei die Feuerwehr gleich mit zwei sogenannten "Angriffstrupps" unter schwerem Atemschutz vorgegangen, um in den Keller, der als Ausgangspunkt ausgemacht worden war, vorzugehen. "Nach etwa einer halben Stunde hatten wir das Feuer dann auch unter Kontrolle", sagt Ingenerf. Unterdessen hatten sich die Rettungsdienste um die Bewohner gekümmert, verletzt worden war jedoch niemand.

An der Aktion waren der Löschzug Uedem sowie die Löschgruppen Uedemerbruch und Keppeln beteiligt, insgesamt waren 40 Feuerwehrmänner vor Ort. Dabei half ihnen speziell bei diesem Einsatz vermutlich auch die besondere Ortskenntnis: Denn es war nicht der erste Brand, den die Blauröcke an dieser Adresse in der Kervenheimer Straße zu löschen hatten. Gerhard Ingenerf: "Ich schätze mal, dass wir da insgesamt schon fünfzehn Mal waren, allein zehn Mal in den vergangenen zwei Jahren."

Im Juli des vergangenen Jahres hatte es zum Beispiel schon einmal einen Einsatz dort gegeben, damals galt ein Wäschetrockner als Brandherd. Damals hatte einer der Bewohner mit einer Fluchthaube gerettet werden müssen und war mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Offiziell war ein technischer Defekt für das Feuer verantwortlich gemacht worden, doch angesichts der darauffolgenden Häufung von Einsätzen mehren sich die Anzeichen dafür, dass es ein Brandstifter gezielt auf das Haus an der Kervenheimer Straße abgesehen hat. Dazu passt das, was Manfred Jakobi, Pressesprecher der Polizei, auf RP-Nachfrage sagte: "Im September 2013 gab es dort einen Mülltonnenbrand, im Oktober und November ebenfalls, im Dezember hatte eine entsorgte Spanplatte Feuer gefangen und den jüngsten Einsatz gab es im Februar erneut wegen einer brennenden Mülltonne." Sachverständige ermitteln jetzt die Ursache des aktuellen Brandes.

(miba)
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