Kevelaer Pater Dan: Mission ein Gesicht gegeben

Kevelaer · Der Steyler Missionar, zuletzt in der Seelsorgeeinheit "Gocher Land", wechselt nach St. Augustin.

 Pater Dan Anzorge.

Pater Dan Anzorge.

Foto: RP-Archivfoto

Was Mission heute bedeuten kann, können sich die Menschen besser vorstellen, seit Pater Dan Anzorge in Goch wirkt. Der Pater lebt den Anspruch der Steyler Missionare. Sein Wirken in den Gocher Ortsteilen und in der weiten Welt berücksichtigt die Bekehrung zum katholischen Glauben zuletzt. Es sind ganz praktische Zuwendungen, die den Menschen in seiner Umgebung in Erinnerung bleiben werden, wenn Dan Anzorge demnächst nicht mehr am Niederrhein wirken wird. Helfen, Heilen, Lehren und zuletzt erst Taufen sind die Pfeiler, auf die die Steyler ihre Existenz gründen. Pater Dan hat in Pfalzdorf alten Menschen Haushaltshilfen vermittelt und Kindern in Afrika den Schulbesuch ermöglicht. Unzählige Gesundheitsprojekte hat er betreut. Seinen Dienst am Menschen wird der 59-Jährige weiter leisten. Von St. Augustin aus, der Zentrale der Steyler in Deutschland.

Am Wochenende ist der in Polen aufgewachsene Geistliche in Pfalzdorf, Asperden und Hülm verabschiedet worden. In Hülm an der Ortsgrenze zu Weeze dürften auch viele Weezer Kirchgänger dabei gewesen sein. In zwölf Gocher Jahren, davon sieben in der Seelsorgeeinheit "Gocher Land", hat der Geistliche viele Freunde gefunden. Nach dem Zusammenschluss der Kirchengemeinden Maria Magdalena und Arnold Janssen verlor der Steyler seine "eigene" Gemeinde und wurde dem Kesseler Pfarrer Dr. Norbert Hürter an die Seite gestellt. "Meine erste Aufgabe in Goch war damals, die Heiligsprechung von Arnold Janssen vorzubereiten", erinnert er sich im RP-Gespräch. Viele Niederrheiner nahmen 2003 an der Heiligsprechung des in Goch geborenen Ordensgründers in Rom teil. Die Stadt wurde zum Wallfahrtsort. "Vor allem die Reisemobilwallfahrt konnte sich etablieren", sagt Dan Anzorge. Die Anzahl der Pilger sei dabei aber nicht vergleichbar mit Marienwallfahrtsorten wie Kevelaer oder seiner eigenen Heimatstadt Czestochowa (Tschenstochau).

64 Hilfsprojekte hat Pater Dan in seinen Gocher Jahren initiiert oder begleitet. "Am wichtigsten waren mir dabei immer Kinder und Wasser", sagt er. Brunnen bauen und Kinder zur Schule schicken - das bestimmt sein Leben. Immer wieder ist der Geistliche, trotz einer chronischen Malaria, die ihn vor vielen Jahren zurück nach Europa gezwungen hat, in die Länder Afrikas gereist, um dort zu helfen und am Niederrhein Bericht zu erstatten. Das wird Dan Anzorge, der, wie er selbst sagt, "besser Kisuaheli als Deutsch" spricht, auch künftig tun, denn die Steyler Leitung wird ihn ab Oktober mit der "Missionsbewusstseinsbildung" beauftragen. Was bedeutet, dass er zwar ein Büro in St. Augustin haben wird, aber auch sehr viel durch die Welt reisen wird.

Wenn Pater Dan jetzt geht, möchte er vor allem Dank sagen: "Die Gocher haben meine Projekte mit einer halben Million Euro unterstützt. Damit konnten wir viel bewirken." Er wünscht sich, dass dieser Einsatz für die Armen anhält. Auch viele Landsleute, die oft auf den Gocher und Weezer Feldern als Saisonkräfte arbeiten, werden ihn vermissen, denn der Pater bot regelmäßig polnischsprachige Gottesdienste an.

Die gibt es, wenn er weg ist, immerhin noch in Kleve oder in Kevelaer.

(RP)
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