Kevelaer Pfarrer Paul Spätling in Kervenheim noch aktiv
Kevelaer · Einer der Orte, an denen Pfarrer Paul Spätling, der durch seinen Pegida-Auftritt in Misskredit geratene Geistliche, wirkt, ist Kervenheim (RP von gestern). Anders als in der Wallfahrtsgemeinde St. Marien wird dort seine Art, Gottesdienste zu feiern, bisher toleriert.
Auch durfte der als erzkonservativ geltende Geistliche dort bislang predigen. Seit dem Verbot durch Bischof Felix Genn ist es damit allerdings aus. Was nicht bedeutet, dass die monatlichen "Sühneanbetungen" in der Kervenheimer Kirche künftig wegfallen. "Ich kann Pfarrer Spätling nicht den Altar verbieten", findet der leitende Pfarrer der Gemeinde St. Antonius, Andreas Poorten. Der Bischof habe ja auch kein Zelebrationsverbot verfügt.
Poorten erklärt, er sei bei dem religiösen Angebot des Kollegen noch nie zugegen gewesen. "Ich werde jetzt sicher aber mal mit ihm sprechen", versicherte er auf Anfrage. Offenbar gibt es eine Nachfrage nach besonderen Gebetskreisen wie der "Sühneanbetung". Als "Sühnenacht" - wenn auch inzwischen ohne Spätling - existiert sie ja auch in Kevelaer St. Marien. Dabei wird (manchmal in lateinischer Sprache) der besondere Ritus gefeiert, bei dem der Pastor mit dem Rücken zu den Gläubigen steht. "Mir ist dieser Ritus sehr fremd. Ich selbst könnte so eine Messe gar nicht feiern, denn ich habe es weder gelernt, noch bin ich damit groß geworden", sagt Poorten. An ihn hätten Gläubige auch noch nie einen solchen Wunsch herangetragen. Das Bedürfnis nach besonderen Gebetsformen respektiere er aber.
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Der Münsteraner Weihbischof Zekorn, früher Pfarrer in Kevelaer, hatte dafür gesorgt, dass Spätling in der Wallfahrtsgemeinde nicht mehr predigen durfte. Gestern sagte er der RP: "Er hatte in Predigten politische Äußerungen gemacht, die ich nicht dulden wollte." Pfarrer Rolf Lohmann sieht das genauso.
