Kevelaer Pferde-Marathon startet im Traberpark

Kevelaer · Mit dem Distanzreiten bringt man nicht zuletzt drahtige Wüstenpferde aus dem arabischen Raum in Verbindung. Scheichs sind diesmal zwar noch nicht dabei, werden aber für 2015 erwartet. Internationale Teilnehmer am Start.

 Pferde und Reiter aus dem Nahen Osten sind beim anstrengenden Distanzreiten häufig erfolgreich. Für Twisteden sind diesmal zwar keine zwei- und vierbeinigen Wüstensöhne gemeldet, aber dafür viele andere Länder vertreten. Zum Beispiel die Niederlande - rechts im Bild Carmen Römer, nationale Meisterin.

Pferde und Reiter aus dem Nahen Osten sind beim anstrengenden Distanzreiten häufig erfolgreich. Für Twisteden sind diesmal zwar keine zwei- und vierbeinigen Wüstensöhne gemeldet, aber dafür viele andere Länder vertreten. Zum Beispiel die Niederlande - rechts im Bild Carmen Römer, nationale Meisterin.

Foto: Archiv, privat

Sie laufen und laufen und laufen - die Besten unter ihnen 160 Kilometer am Stück. Immer beliebter wird der "Pferde-Marathon", die Sportart, die offiziell Distanzreiten heißt. Am Pfingstwochenende können sich Reiter und andere Menschen, die sich dafür interressieren, ein Bild von dem ungewöhnlichen Sport machen. Dann werden nämlich Teams aus vielen europäischen Ländern an der "Euregio Endurance" im Traberpark Twisteden teilnehmen. Der Verein Deutscher Distanzreiter und -fahrer, am Niederrhein vertreten durch Tanja Wolters aus Kleve, begrüßt Zuschauer vom frühen Morgen an gerne auf der Anlage "Den Heyberg". Die Strecke führt grenzüberschreitend durch die Maasdünen.

Sie ist wirklich international, die Veranstaltung - nicht nur, was die zwei- und vierbeinigen Sportler selbst betrifft. Tanja Wolters erklärt: "Wir haben auch Tierärzte aus Sri Lanka, Schweden, den Niederlanden, aus England, Deutschland, Russland, Tschechien und der Ukraine. Die bisher gemeldeten Teilnehmer kommen aus der Schweiz, aus Deutschland, den Niederlanden, Schweden, Dänemark, der Slowakei, aus Tschechen, Luxemburg, Polen, Griechenland und aus Dubai." Die reichen Männer aus Nahost lieben diesen (teuren) Sport. Wolters hofft, dass sie im kommenden Jahr am Niederrhein dabei sein werden. Ob die Veranstaltung ihren Ansprüchen genügt, soll eine Gesandte herausfinden, die aus Europa stammt, aber im Oman lebt. "Die Scheichs könnten in Weeze mit dem Hubschrauber landen, das ist schon mal praktisch. Schwieriger wird sein, geeignete Hotels zu finden. Das müssen Vier-Sterne-Häuser sein, die auch die besonderen Speise-Bedürfnisse berücksichtigen." Für diesmal tut's das "Best Deal"-Hostel am Airportgelände. Manager Bernd Hetjens bestätigt der RP: "Wir haben Zimmer an Teilnehmer aus Deutschland, Dänemark, Litauen und Russland vermietet."

Carmen Römer ist die amtierende niederländische Meisterin, Mario Hofmann einer der besten Distanzreiter aus der Slowakei - beide sind in Twisteden dabei. Unter rund 100 Aktiven wollen sie nach 160 gerittenen Kilometern die schnellsten sein. "Alle 30 Kilometer, später alle 20 Kilometer, kommen die Reiter und Pferde zum Start zurück, damit die Tiere untersucht werden können", erklärt die Veranstalterin. Distanzreiten ist eine harte Ausdauer-Disziplin und verlangt Pferden und Reitern eine Menge ab.

"Mit dem Traberpark ,Den Heyberg' haben wir einen in Deutschland einmaligen Trainings- und Wettbewerbsstandort, der optimale Bedingungen für Reiter und Pferde bietet", lobt Carmen Römer. Die Deutsche Jugendmannschaft habe dort schon für die EM trainiert, und auch andere Distanzreiter gaben bei Test-Veranstaltungen grünes Licht für die Anlage und ihre zum Reiten besonders geeignete Umgebung. Schließlich erinnern die sandigen Maasdünen fast ein wenig an die weite Wüste . . . "Den Heyberg" würde auch gern Deutsche oder gar Europameisterschaften anlocken.

(RP)
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