Kevelaer Pflanzenschutzmittel: Grüne wollen mehr Kontrolle

Kevelaer · Die Grünen setzen sich in einem Antrag dafür ein, dass kein Glyphosat auf städtischen Flächen eingesetzt werde. Der Herbizidwirkstoff sei krebsverdächtig, so Grünen-Sprecher Heinz-Peter Angenendt.

Per Erlass habe Umweltminister Johannes Remmel den Einsatz der Pflanzenvertilgungsmittel auf kommunalen Flächen weitgehend eingeschränkt. "Die Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Glyphosat als ,wahrscheinlich krebserregend beim Menschen' eingestuft", so die Grünen. Die aktuelle Einstufung von Glyphosat durch die IARC bestätige frühere Hinweise auf eine Kanzerogenität (krebserregende Wirkung) und Genotoxizität (Erbgutschädigung) des Wirkstoffs).

"Unabhängig von der Frage nach gesundheitlichen Risiken ist eine wesentliche Reduktion des Glyphosateinsatzes auch in der Landwirtschaft aus ökologischen Gründen geboten, um den dramatischen Rückgang der Artenvielfalt in unseren Kulturlandschaften zu stoppen", meinen die Grünen, die einen Fragekatalog an die Kommune geschickt haben. Sie wollen wissen: In welchem Mengenumfang wurden glyphosathaltige Herbizide seit Anfang 2014 im Auftrag der Stadt Kevelaer (direkt oder von Dienstleistern) auf Grünflächen, Verkehrsbereichsflächen, Sport- und Spielflächen oder auf anderen kommunalen Flächen in öffentlicher Nutzung insgesamt (und soweit möglich nach Nutzungsbereichen aufgeschlüsselt) ausgebracht? Welche Mengen an Pflanzenschutzmitteln insgesamt wurden seit Anfang 2014 im Auftrag der Stadt Kevelaer (direkt von Mitarbeitern kommunaler Ämter sowie Betriebe oder indirekt von Dienstleistern) auf öffentlich genutzten kommunalen Flächen ausgebracht (Mengen möglichst aufschlüsseln nach Wirkstoffen, Formulierungen und Einsatzbereich)? Welche Maßnahmen hat die Verwaltung durchgeführt beziehungsweise geprüft, um die ausgebrachten Pestizidmengen zu reduzieren (unter anderem durch den Einsatz nicht-chemischer Methoden)?

(RP)
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