Kevelaer Pilgerleiter planen das Wallfahrtsjahr

Kevelaer · Rund 400 Wallfahrtsorganisatoren aus Deutschland und den Benelux-Staaten kamen zur Pilgerleitertagung nach Kevelaer. Treffen im Konzert- und Bühnenhaus. Neu sind die Jugendwallfahrt und ein interreligiöses Treffen im August.

 Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann (2.v.l.), Bürgermeister Dr. Axel Stibi (2.v.r.) und Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns (Mitte) waren Gesprächsgäste auf dem Podium während der Pilgerleitertagung im Konzert- und Bühnenhaus.

Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann (2.v.l.), Bürgermeister Dr. Axel Stibi (2.v.r.) und Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns (Mitte) waren Gesprächsgäste auf dem Podium während der Pilgerleitertagung im Konzert- und Bühnenhaus.

Foto: Seybert

Die ersten Pilger waren schon da. Vor gut einer Woche markierten einige Kindergärten aus Grevenbroich den inoffiziellen Beginn des Wallfahrtsjahres 2015. Ab dem 1. Mai, der traditionellen Öffnung der Pilgerpforte, werden ihnen hunderte Gruppen zu Fuß, mit Fahrrad, Bus und Flugzeug folgen. Zu letzten Feinabstimmungen und Informationen rund um die Wallfahrt trafen sich die Verantwortlichen von Kirche, Stadt und Verkehrsverein mit 400 Pilgerleitern im Bühnenhaus.

Die traditionell am letzten Märzwochenende stattfindende Pilgerleitertagung begann mit einem Hochamt in der Basilika. Nach einem gemeinsamen Frühstück im Bühnenhaus moderierten Danny Havenith und Dr. Rainer Killich von der Wallfahrtsleitung den Vormittag. Alle Wortbeiträge wurden von Pfarrer Jules de Bruin ins Niederländische übersetzt.

"Es kommen jedes Jahr mehr Pilgerleiter", sagte Gabriele Polders, Vorsitzende des Verkehrsvereins, die alle Gäste begrüßte und im Namen der vereinsangehörigen Gastronomen zum Mittagessen einlud. Bürgermeister Dr. Axel Stibi betonte die enge Kooperation zwischen Stadt und Pfarrgemeinde und versprach den mit Autos angereisten Besuchern: "Der Parkplatz wird heute nicht kontrolliert."

Das Motto der Pilgersaison präsentierte Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann: "Habt Vertrauen, fürchtet euch nicht!" (Matthäus 14, 27). Für den Pastor ein Thema mit aktuellem Dualismus. "Denn beide Aspekte, Furcht und Vertrauen, prägen unseren Alltag."

In einer Bildershow wurde auf das vergangene Jahr mit dem Basilia-Jubiläum zurückgeblickt. 2014 habe gezeigt, wie viel "Power" im Glauben stecke und sei bewegend und ermutigend gewesen - auch für Lohmann persönlich, der im Mai sein silbernes Priesterjubiläum feierte. Als neue Gottesdienstform haben die Basilikastunden tollen Anklang gefunden.

In diesem Jahr freut sich Lohmann ganz besonders auf die Wallfahrtseröffnung mit Laurent Lompo, Erzbischof von Niamey in Niger. In der Sahelzone leben nur wenige Christen in der Diaspora - und sind dem Terror von Boko Haram ausgeliefert. Dr. Elke Kleuren-Schryvers als Vorsitzende der "Aktion pro Humanität" machte zudem auf die humanitären Probleme in einem der ärmsten Länder der Welt aufmerksam.

Mit der interreligiösen Friedenswallfahrt nach dem Vorbild des Wallfahrtsortes Assisi möchte die Wallfahrtsleitung im August ein klares Zeichen für Frieden und Austausch zwischen den Religionen setzen. "In Zeiten von Pegida und ähnlichen nicht akzeptablen Gruppierungen müssen wir Stärke zeigen", forderte Lohmann und erntete Applaus. Aktuell planen Moslems, Hindus, Juden und Christen gemeinsam die Veranstaltung unter dem Motto "I have a dream", die am Jahrestag der berühmten Rede Martin Luther Kings stattfinden wird. Neu in 2015 wird auch die Jugendwallfahrt am 19. September sein, die Kaplan Hendrik Wenning organisiert.

(riem)
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