Kevelaer Polen unter Ausländern die größte Gruppe

Kevelaer · 178 polnische Jungen und Mädchen unter 18 leben in Kevelaer. Jugendförderplan Thema im Ausschuss.

KEVELAER (nik) Die Stadt Kevelaer ist dabei, einen Kinder- und Jugendförderplan zu erstellen, der von 2015 bis 2020 Gültigkeit haben soll. Er ist nicht zu verwechseln mit einem Jugendhilfeplan, sondern ein zusätzliches Planungsprodukt, informiert die Verwaltung.

Um junge Kevelaerer so gut wie möglich zu unterstützen, werden erst einmal Daten gesammelt und Grundlagen festgestellt. Sie sind unter anderem nötig, um Fördermittel des Landes beantragen zu können. Die Kommunalpolitik soll aus den Erkenntnissen "Visionen und Prioritäten" ableiten, heißt es in der Unterlage zur nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses, die am Dienstag, 10. Februar, ab 18.30 Uhr stattfindet.

Wer ist Adressat der Betrachtungen? Junge Menschen unter 18 Jahren, und natürlich nicht nur solche mit deutscher Staatsangehörigkeit. Von den rund 29 000 Einwohnern (Stand Ende 2014) sind 5742 Kevelaerer deutscher Nationalität und noch nicht volljährig, unter ihnen 2952 Jungen und 2790 Mädchen. Es gibt 194 unter 18-jährige männliche Ausländer und 176 weibliche Bürger unter 18. Interessant: Fast die Hälfte von ihnen - 94 Jungen und 84 Mädchen - besitzt die polnische Nationalität. "Sie stellen damit unter den ausländischen Mitbürgern die mit Abstand größe Gruppe dar", sagt Sozialdezernent Marc Buchholz. Die Verwaltung habe das einmal überprüft, als in anderen Städten Probleme mit Osteuropäern die Schlagzeilen bestimmten. "Damals haben wir festgestellt, dass in Kevelaer 17 Kinder aus Bulgarien und zehn aus Rumänien gemeldet sind - deutlich weniger als aus Polen." Probleme bereiteten die einen wie die anderen kaum. "Bis auf das Thema Sprache sind sie unauffällig und zum großen Teil gut integriert." Bei den Polen handele es sich ja sowieso um EU-Bürger.

Nach wie vor seien viele Polen saisonal und damit befristet beschäftigt, einige erhielten auch Sozialleistungen nach SGB II. Nicht wenige seien auch als Stewardessen oder Piloten am Flughafen in Weeze beschäftigt.

(RP)
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