Kevelaer Politiker lehnen Antrag zum Erhalt der Sauna ab
Kevelaer · Im Sitzungssaal war es brütend heiß, doch die erwartete hitzige Debatte zur Zukunft der Sauna blieb aus. Selbst der Bürgermeister war überrascht, als sich beim Tagesordnungspunkt "Fragen der Einwohner" niemand zu Wort meldete. "Da hätte ich doch einiges erwartet", sagte er. Die Diskussion gab es dann erst, als der Tagesordnungspunkt vorbei und der Bürgerantrag des Saunafördervereins abgelehnt war. Als die Saunafreunde enttäuscht den Saal verließen, fragte eine Dame kritisch nach, warum man denn nicht zu Wort gekommen sei. Pichler wies darauf hin, dass er laut und deutlich zu Beginn der Sitzung auf die Fragemöglichkeit hingewiesen habe. Eigentlich hätte die Dame jetzt gar kein Rederecht mehr gehabt. Der Bürgermeister ließ aber zu, dass sie noch einmal deutliche Kritik am Plan äußerte, die Sauna zu schließen. Aus ihrer Sicht sei es kein Problem, die Systeme für Sauna und Hallenbad zu trennen. Dadurch könne die Anlage wie bisher weiterbetrieben werden.
Der Bürgermeister wies dagegen darauf hin, dass man noch am Dienstag eine eindeutige Antwort des Gesundheitsamtes bekommen habe. Aufgrund der umfangreichen Arbeiten sei eine Schließung der Sauna erforderlich. Die Politik äußerte Verständnis für den Wunsch, die Sauna zu erhalten. Es gebe eine unterschiedliche Sicht der technischen Dinge. "Wir als Laien können das nicht beurteilen und vertrauen da eher der Verwaltung", sagte Paul Schaffers (CDU). Wolfgang Röhr (Grüne) meinte: "Es tut mir leid, dass 200 Leute zumindest vorübergehend keine Sauna haben, aber alle Interessenten für die Hüls wollen eine Sauna bauen." Damit sei für Ersatz gesorgt. Man werde den Saunaverein unterstützen. "Aber wir wollen nicht 300.000 Euro in eine Kellersauna aus den 60er Jahren investieren." Heinz-Josef van Aaken kritisierte die "Trickserei" des Saunavereins mit E-Mails und Anrufen.
Die FDP enthielt sich: "Wir lehnen das neuen Mehrzweckbecken ab, weil das vorhandene Schwimmbecken ausreicht", sagte Jürgen Hendricks.
