Weeze "Pro Niederrhein" kritisiert Kandolf

Weeze · Die Aktionsgemeinschaft dementiert die Behauptung, sie würde sich vom Flughafen abwenden.

 Stein des Anstoßes: Der Flughafen in Weeze.

Stein des Anstoßes: Der Flughafen in Weeze.

Foto: seyb

Die Aktionsgemeinschaft "Pro Niederrrhein" begrüßt es, dass sich der Flughafengegner Karl-Heinz Kandolf aus Kevelaer auf ihrer Homepage informiert. "Pro Niederrhein" ist das Sprachrohr der Flughafenbefürworter und repräsentiert über die eigene Homepage (www.pro-niederrhein.net) und im angeschlossenen Forum mehr als 620 Mitglieder, die die Berichterstattung verfolgen und kommentieren. Vergleichbares kann nach ansicht der Aktionsgemeinschaft Kandolf, der vorgibt, den verbliebenen Rest der Flughafengegner zu repräsentieren, nicht vorweisen. Die Homepage der Flughafengegner (www.stopp-laarbruch.de) sei schon mehrere Jahre nicht aktualisiert worden und bestätige den Eindruck, dass Kandolf schon seit Jahren einen sehr einsamen Kampf führe. Die fehlende Basis scheine er nun durch umso schrillere Behauptungen kompensieren zu müssen, heißt es in einer Mitteilung.

Gemeint ist ein Bericht der RP vom vergangenen Freitag mit der Aussage, die Aktionsgemeinschaft "Pro Niederrhein" gehe auf Distanz zum Flughafen. Dies treffe nicht zu. Richtig sei allerdings das Bedauern von "Pro Niederrhein" darüber, dass die Fluglinie Ryanair ihre Angebotskürzungen am Flughafen Weeze nur scheibchenweise einräumt. Hintergrund ist laut "Pro Niederrhein", dass die Ryanair-Flotte derzeit schrumpft, da sie um einige ältere Flugzeuge reduziert wird, aber bis Herbst 2014 keine neuen Jets ausgeliefert werden. Da gleichzeitig neue Basen eröffnet werden, muss die irische Fluglinie ihr Angebot an anderen Standorten, darunter Weeze, vorübergehend reduzieren. Ab Herbst 2014 wird die Auslieferung von 175 bestellten neuen Flugzeugen an Ryanair beginnen, und die Flotte der irischen Fluglinie soll dann wieder deutlich wachsen. "Dann wird Weeze auch wieder profitieren", heißt es in einer Mitteilung von "Pro Niederrhein". Anders als Kandolf suggeriere, betrachte "Pro Niederrhein" Ryanair, das Weeze seit mehr als zehn Jahren die Treue hält, als besonders starken Partner des Flughafens Weeze.

Auch wiederhole Kandolf falsche Behauptungen, für die er jeden Beleg schuldig bleibe. Abgesehen von einem zu marktüblichen Konditionen verzinsten Kredit aus der Anfangsphase des Projekts habe der Flughafen Weeze nie Subventionen erhalten. Im Gegenteil, die Verzinsung des Altkredites, die derzeit in Form von Airportanteilen erfolgt, sei ein gutes Geschäft für den Kreis, da die Verzinsung heute deutlich niedriger sei als zu dem damals vereinbarten und bis heute gültigen langfristigen Zinssatz.

Das von Kandolf erwähnte Verfahren der EU gegen Dutzende Airports in Europa muss nach Ansicht der Aktionsgemeinschaft weniger fürchten als andere, wie etwa die Flughäfen Hahn oder Dortmund. Beide erwirtschaften Millionenverluste, die von der Öffentlichen Hand getragen werden. Weeze dagegen erwirtschafte seit 2007 Gewinne, und das werde auch 2014 mit etwas gekürztem Flugplan so bleiben.

(RP)
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