Kevelaer Puppen faszinieren Groß und Klein

Kevelaer · Das Kevelaerer Marketing hat beim 20. Puppenspieltag wieder ein Potpourri aus faszinierenden Figurentheatern ausgewählt. Sie spielten für die Besucher komplett kostenlos am verkaufsoffenen Sonntag ihre tollen Stücke.

 Puppenspieler Matthias Kuchta (rechts) erzeugte mit seinen Figuren Spaß und Freude.

Puppenspieler Matthias Kuchta (rechts) erzeugte mit seinen Figuren Spaß und Freude.

Foto: Evers

Zum 20. Mal bereits regierten die Puppen für ein Wochenende die Marienstadt. Bei fast 30 Vorführungen und verschiedenen Theatergruppen waren am Sonntag zahllose junge und alte Zuschauer im Ortskern unterwegs, um sich die verschiedenen Geschichten, Shownummern und amüsanten Revuen anzuschauen. Am verkaufsoffenen Sonntag lief das Spektakel auf insgesamt fünf Bühnen komplett kostenlos von 12 bis 17 Uhr.

Für die richtige Einstimmung gab es bereits am Samstag die große Aufführung des Stücks "Die Bremer Stadtmusikanten" durch das "Lille Kartofler Figurentheater" aus Langenfeld. Im Forum der Öffentlichen Begegnungsstätte agierte Puppenspieler Matthias Kuchta, der bereits seit 30 Jahren die Märchen der Gebrüder Grimm und von Hans Christian Andersen mit lebensgroßen Figuren spielt und bereits ein paar Mal mit seinen kreativen Auftritten in Kevelaer war.

"Das Puppenspiel ist gerade heute enorm wichtig für die Kinder", erklärte Matthias Kuchta. "Gerade weil es eine Live-Aufführung ist und man nicht irgendwie weiterschalten oder -klicken kann, müssen die Kinder sich auf das Gezeigte einlassen, sich die Zeit dafür nehmen. Denn ein wichtiger Teil des Figurentheaters ist auch das Kommunizieren mit den Kindern. Man steht oder sitzt voreinander, spielt und hat direkt mit einander zu tun."

Kuchta demonstrierte dies bei seiner Darbietung eindrucksvoll, denn immer wieder ging er mit seinen Tier- und Menschenpuppen ins Publikum, fragte die jungen Besucher nach ihrer Meinung oder ließ diese sogar die eigentlichen Figuren zum Leben erwecken. "Es ist auch die Unperfektheit der Puppenköpfe, das Modellhafte der Inszenierung, das bei den Kindern die Fantasie anregt", führte Kuchta aus. "Es ist ganz wichtig, dass die Kinder eben in jungen Jahren Dinge erleben können, in die sie sich hineinprojizieren. Die nicht absolut perfekt und fotorealistisch aussehen, sondern eben verfremdet als Startpunkt für die eigene Fantasie benutzt werden können. Dadurch kann man dann wiederum etliche Aussagen transportieren und spielerisch umsetzen."

So konzentrierte sich Matthias Kuchtas Interpretation, von der Einleitung bis hin zum abschließenden Gespräch mit den jungen Zuschauern, auf das Älterwerden, auf die vermeintliche Ersetzbarkeit von Menschen und Tieren. Angereichert mit viel Humor, manchmal bewusst schrillen und dann wieder ruhigen Momenten, war es wortwörtlich ein reizvolles Erlebnis, das sowohl bei den kleinen als auch großen Besuchern sicherlich noch länger im Gedächtnis hängen bleiben wird.

Viele Stücke am Sonntag standen schließlich ebenfalls in dieser Tradition. Ob es nun lehrreiche Lektionen bei "Max, der Kugelkäfer" vom Mapili Theater aus Nahrendorf waren oder die verschiedenen kleinen Sequenzen der "Roadshow" des Theaters Mario aus Duisburg. "Die Vielfalt bei den Puppenspieltagen ist einfach super", fand Mutter Mariah Costa, die mit ihren beiden Töchtern am Sonntag wie so viele andere Eltern unterwegs war. "Und das Beste ist, dass es auch wirklich schöne Aufführungen sind, bei denen man auch als Erwachsener seinen Spaß haben kann."

(cnk)
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