Kevelaer Reineke Fuchs: Erste Lesung in Kevelaers Kulturreihe

Kevelaer · Wenn sich Fuchs und Hase nicht "gute Nacht sagen", stellt das Team des Kevelaer-Marketing dem Publikum eine neue Facette in der Kulturreihe der Stadt Kevelaer vor. Erstmals wird eine Lesung präsentiert. Richard Philipp Pooth aus Bocholt liest am Mittwoch, 4. November, ab 19.30 Uhr im Forum der Öffentlichen Begegnungsstätte seine Übersetzung des Werkes "Van den vos Reynaerde" und deutet sie als Ausgangspunkt für spätere Dichtungen vom deutschen Tierepos "Reineke Fuchs".

Der Erzähler des Epos berichtet von einem Tag am Hofe des Königs Nobel, des Löwen, zu dem einzig Reynaert, der Fuchs, nicht erschienen ist. Die anwesenden Tiere führen Klage gegen den Fuchs, allen voran Ysegrym, der Wolf. Der Fuchs wird durch die Boten Brun, den Bären, und Tybeert, den Kater, vorgeladen. Doch sie werden vom Fuchs boshaft hinters Licht geführt und in Lebensgefahr gebracht. Erst Grymbert, dem Dachs, gelingt es, Reynaert zum Hof zu bringen.

Reynaert wird zum Tode verurteilt, kann sich jedoch in höchster Not retten, indem er in einer letzten Beichte eine Geschichte erfindet, in der Brun und Ysegrym als Hochverräter erscheinen. Um der Geschichte Nachdruck zu verleihen, schwärzt er sogar seinen eigenen Vater an, einen Schatz gestohlen zu haben, um die Verräter zu unterstützen. Nobel glaubt ihm und lässt den Bären und den Wolf einkerkern. Reynaert gibt vor, eine Pilgerreise nach Rom anzutreten, begleitet von Belin, dem Widder, und Cuwaert, dem Hasen. Reynaert frisst bei erster Gelegenheit, von Belin unbemerkt, den Hasen und schickt den ahnungslosen Widder mit Cuwaerts Kopf im Ränzel zum Hof zurück. Nach der Entdeckung des Verrats werden Brun und Ysegrym rehabilitiert, Belin wird für vogelfrei erklärt und Reynaert mit Acht belegt.

Die Lesung dauert etwa eine Stunde. Danach besteht die Möglichkeit, sich in einer Gesprächsrunde über verschiedene Interpretationsweisen des Reineke-Fuchs zu unterhalten. Eintrittskarten sind für fünf Euro im Rathaus Kevelaer, Peter-Plümpe-Platz 12, Telefon 02832 122-150 bis -153, erhältlich.

(RP)
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