Weeze Rekordjahr bei der Feuerwehr

Weeze · In Weeze gab es die meisten Einsätze, seit die Wehrleute eine Statistik führen. Auch in Kevelaer mussten die Kameraden öfter als üblich raus. Grund dafür war vor allem das Unwetter, aber auch die Zahl der Brände stieg.

 Das Bild, das überregional für Aufsehen sorgte: Das Unwetter zieht über Kevelaer und Weeze hinweg.

Das Bild, das überregional für Aufsehen sorgte: Das Unwetter zieht über Kevelaer und Weeze hinweg.

Foto: Feuerwehr (2), van Offern (2)

/ KEVELAER Vor allem in den letzten Wochen vor dem Jahresende war es extrem. Gefühlt schien es so, als müsste die Feuerwehr in Weeze jeden zweiten Tag zu einem Einsatz ausrücken. Am Nachtigallenweg steckte ein Mann ein Doppelhaus an, kurz darauf brannte es in der Tierpension Glückspfote, dann legte jemand Feuer im Asylheim am Airport. Da war Michael Winthuis froh, dass der Start ins neue Jahr für die Feuerwehr erst einmal ruhig verlief. Es gab keine Einsätze.

"2016 war schon extrem, das war ein echtes Rekordjahr für uns", sagt Winthuis. Ein Jahr auch, in dem die Belastungen für die Einsatzkräfte groß wie nie waren. Gründe dafür gibt es viele. Einmal sorgten die Unwetter im Sommer dafür, dass die Feuerwehrleute fast rund um die Uhr Hilfe leisteten. 109 Einsätze im Dauerregen listet die Statistik für 2016 auf. Insgesamt musste die Feuerwehr in Weeze 239 Mal ausrücken. Selbst wenn die Unwettereinsätze gar nicht berücksichtig werden, gab es ein echtes Rekordjahr. 40 Brände sind notiert, 2015 waren es nur 28 und im Jahr davor sogar nur 23 Brandeinsätze.

 Gleich mehrfach mussten die Weezer zur Asylunterkunft kommen.

Gleich mehrfach mussten die Weezer zur Asylunterkunft kommen.

Foto: Feuerwehr Weeze

Besonders ärgerlich ist, dass die Feuerwehr ungewöhnlich oft wegen Fehlalarmen zum Airport Weeze fahren musste. Wie berichtet, hatten Bewohner der Flüchtlingsunterkunft dort immer mal wieder den Alarmknopf gedrückt. Weil niemand wissen kann, ob es sich nicht doch um einen Ernstfall handelt, muss jedes Mal die Einrichtung evakuiert werden. Teilweise mitten in der Nacht. Wegen dieser Angelegenheit hatte es Gespräche mit der Bezirksregierung gegeben, die für die Einrichtung verantwortlich ist. Daraufhin waren die Kontrollen erhöht worden. "Im Moment ist es ruhig, Probleme mit Fehlalarmen am Airport gab es zuletzt nicht mehr", sagt Winthuis. Trotz der vielen Einsätze seien die Kameraden immer noch hochmotiviert. Aber natürlich sei das für viele schon eine enorme Belastung. Derzeit verfügen die Löschzüge Weeze und Wemb über 80 aktive Feuerwehrleute. Nachwuchsprobleme gebe es nicht.

Viel zu tun hatte auch die Feuerwehr Kevelaer. Allein der Löschzug Stadt hatte 113 Einsätze wegen des Unwetters. "An diesen Tagen waren wir fast im Dauereinsatz", berichtet Feuerwehrsprecher Philipp Köhler. Aber es gab auch 37 Brände, davon wurden fünf als Großbrände eingestuft. "Das sind auch mehr Großbrände als üblich gewesen", sagt Köhler. Zum Vergleich: 2015 gab es nur einen Großbrand und sieben Einsätze wegen Unwetter.

 Kurioser Fall im Mai: Eigentlich sollte eine Übung stattfinden, dann muste die Feuerwehr Kevelaer zu einem echten Einsatz am Krankenhaus.

Kurioser Fall im Mai: Eigentlich sollte eine Übung stattfinden, dann muste die Feuerwehr Kevelaer zu einem echten Einsatz am Krankenhaus.

Foto: van Offern Markus
 Am Nachtigallenweg zündete ein Mann das Haus der Mutter an.

Am Nachtigallenweg zündete ein Mann das Haus der Mutter an.

Foto: Markus van Offern

Besonders kurios war ein Vorfall im Mai. Da hatte die Wehrleitung eigentlich eine Großübung in der Gaststätte "Am Klinkenberg" geplant. Alles war schon vorbereitet, künstlicher Dampf waberte durch das Haus, bis plötzlich die Meldung kam, dass es einen echten Einsatz am Krankenhaus gab. Kurzerhand rückte die Feuerwehr dann zum Hospital aus. Hier hatte sich in der Waschküche Rauch gebildet.

(RP)
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