Kevelaer Runder Tisch für Flüchtlinge nennt Erfolge und neue Ziele

Kevelaer · Ulrich Hünerbein-Ahlers sieht die aktuelle Situation in der Flüchtlingsthematik durchaus mit Sorge. "Ich habe den Eindruck, dass wir derzeit auf einem anderen Level sind. Zunächst gab es eine große Hilfsbereitschaft, inzwischen wird das Thema von vielen Seiten politisch vereinnahmt", sagt der Vorsitzende des Vereins Runder Tisch Flüchtlinge. Es mache ihm Sorgen, dass die Asylbewerber zum Spielball politischer Interessen würden. Er habe den Eindruck, dass sie für bestimmte Ziele instrumentalisiert würden. Als Beispiel nennt er die aktuelle Diskussion über das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei.

Umso wichtiger sei es, vor Ort weiterhin eine Willkommenskultur zu pflegen. Eben deshalb ist der Runde Tisch vor einem halben Jahr als Verein eingetragen worden. Es sei eine Besonderheit in der Region, dass eine Flüchtlinsinitiative sich einen solchen Status gegeben hat. "Wichtig war für uns, damit eine feste Struktur zu schaffen", sagt Ludger Holla. Er ist Geschäftsführer des Vereins und gleichzeitig auch bei der Stadt für das Thema zuständig. Dadurch seien viele Wege kurz, er sei im Thema und direkter Ansprechpartner. Und Holla hat ein klares Ziel: Auf Dauer soll es keine Gemeinschaftsunterkünfte mehr geben, stattdessen sollen die Geflüchteten in Wohnungen untergebracht werden. Auch für die Integration sei das wichtig.

Mit der Vereinsstruktur schaffe man auch die Voraussetzungen für Kontinuität bei der Arbeit. Das sei auch ganz wichtig für die Projektleiter. Das sind die, die sich ganz konkret engagieren, einen Kochtreff oder Sprachkurse anbieten oder das Gartenprojekt "Wurzelwerk" betreuen. Ein ganz wichtiger Faktor zur Integration sei der Sport, wie Daniel Heinrichs erläutert. Der stellvertretende Vorsitzende berichtet, dass eine ganze Reihe von Flüchtlingen inzwischen beim Kevelaerer SV in einer Mannschaft spielen. Mittlerweile sei es auch einfacher, sie in den echten Spielbetrieb zu integrieren. Sie können also auch an Meisterschaftsspielen teilnehmen. Die Information zu den verschiedenen Angeboten läuft über mehrsprachige Infoblätter. Ludger Holla macht aber auch deutlich. "Wir können nur die Rahmenbedingungen schaffen, die Asylbewerber müssen die Angebote dann auch annehmen."

Um die Arbeit auch weiterhin aufeine breite Basis stellen zu können, sucht der Vereine zur Unterstützung Ehrenamtler, die sich engagieren wollen. Auch die Zahl der Mitglieder soll gesteigert werden, ferner sind Spenden willkommen. Infos gibt es auf www.rtf-kevelaer.de oder bei Ludger Holla unter 02832 122209.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort