Kevelaer Sarah Verhülsonk ist die "Pippa-Queen"

Kevelaer · Die junge Frau aus Kevelaer ist die neue Rheinische Kartoffelkönigin. Jetzt wurde sie gekürt und wirbt ein Jahr lang für die Knolle. Sie will zeigen, dass man daraus mehr als Pommes Frites machen kann.

 Sarah Verhülsdonk (20) aus Kevelaer ist Rheinische Kartoffelkönigin. Ein Jahr lang wird sie für die Knolle im ganzen Rheinland unterwegs sein.

Sarah Verhülsdonk (20) aus Kevelaer ist Rheinische Kartoffelkönigin. Ein Jahr lang wird sie für die Knolle im ganzen Rheinland unterwegs sein.

Foto: Martina Goyert

Bei Pippa denkt jeder gleich an die kleine Schwester von Herzogin Kate, die spätestens seit ihrem Auftritt bei der prunkvollen Hochzeit von Kate und William die Hochglanzgazetten füllt. Im britischen Königshaus weiß vermutlich aber niemand, dass "Pippa" auch das plattdeutsche Wort für Kartoffel ist. Und so wurde Sarah Verhülsdonk von ihren Großeltern kurzerhand zur "Pippa-Queen" erklärt - zur Kartoffelkönigin eben.

Diesen Titel hat die junge Frau aus Kevelaer offiziell zum Start der Frühkartoffelsaison übernommen, als ihre Vorgängerin Kerstin Geiser das Amt feierlich an sie übergab. Ein schönes Geburtstagsgeschenk, einen Tag vorher war Sarah Verhülsdonk 20 Jahre alt geworden.

Sie hatte sich selbst für das Amt der Kartoffelkönigin beim Rheinischen Landwirtschaftsverband (RLV) beworben. "Einfach, weil ich finde, dass Kartoffeln unheimlich lecker sind", sagt die junge Frau. "Ich habe den Wunsch, dass ich den Leuten zeigen kann, dass man mehr aus Kartoffeln machen kann als Pommes."

Auf die Bewerbung folgte die Einladung zum Vorstellungsgespräch beim RLV in Bonn. Dort überzeugte sie offenbar die Verantwortlichen und darf sich jetzt Rheinische Kartoffelkönigin nennen. Ein Jahr lang wird sie jetzt in Sachen Kartoffel im ganzen Rheinland unterwegs sein. Sie wird das Rheinland beim Bauerntag in Erfurt oder bei der Grünen Woche in Berlin vertreten. "Ich komme sicher viel herum", sagt die junge Königin.

Tipps für die Amtszeit im Zeichen der Knolle holte sie sich bei Stefanie Külkens aus Kerken, die vor zwei Jahren Kartoffelkönigin war. "Sie hat mir gesagt, ich soll die Sache ganz locker angehen. Die Leute wären alle ganz nett und würden mich bei der Aufgabe toll unterstützen", berichtet die 20-Jährige.

Sarah Verhülsdonk kommt selbst vom Bauernhof. Sie lebt mit ihren beiden jüngeren Schwestern auf dem Milchviehbetrieb ihrer Eltern in Kevelaer. Dort absolviert sie gerade auch ihr Gesellenjahr. Kartoffeln werden auf dem heimischen Hof nicht angebaut.

Für sie kein Problem. "Ich denke, dass ich mich ganz gut bei dem Thema auskenne und wichtig ist mir einfach, mich dafür einzusetzen, dass die Kartoffel vom Fast-Food-Image wegkommt."

Wichtig ist ihr auch, ein Bild von einer modernen Landwirtschaft nach außen zu vertreten. "Das Bild, das da in Sendungen wie ,Bauer sucht Frau' vermittelt wird, ist doch völlig überholt", sagt sie. Nach einem Praktikum auf einem Bauernhof stand für sie fest, dass auch sie in dem Bereich arbeiten will. "Natürlich kannte ich die Arbeit von unserem Hof zuhause, aber einen anderen Betrieb mal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, war wichtig für mich."

Ab August wird sie die Fachschule für Agrarwirtschaft in Kleve besuchen und dort ihren Meister machen.

Sie kann sich durchaus vorstellen, später den elterlichen Hof zu übernehmen. Ob sie dann einmal doch selbst Kartoffeln anbauen will? "Gut möglich, aber bis dahin ist ja noch viel Zeit", antwortet sie lachend. Ihr Freund findet es jedenfalls klasse, dass er eine echte Königin an der Seite hat, und besonders begeistert sind die Kinder bei den Auftritten von Sarah Verhülsdonk. "Die kommen dann immer zu mir und fragen: Bist du wirklich eine echte Königin? Das ist unheimlich süß."

Zu erleben ist die Kartoffelkönigin am Sonntag, 20. Juni, in Bedburg-Hau. Dort ist sie im Rahmen der Höfetour bei Bauer Wilhelm Matenaer, Uedemer Straße, zu Gast. Dort findet von 11 bis 17 Uhr ein Hoffest statt.

(RP)
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