Kevelaer Schoofs will Aldi nach Kevelaer holen

Kevelaer · Ein weiteres Geschäft der Discounterkette ist für Kevelaer geplant: am Kreisverkehr an der Walbecker-Straße auf der Höhe des Wohngebietes an der Robert-Koch-Straße. Bei einem Info-Abend für Anwohner wurde kontrovers diskutiert.

 Ende Februar schließt die traditionsreiche Gaststätte Haus Klinkenberg, dort will Aldi bauen.

Ende Februar schließt die traditionsreiche Gaststätte Haus Klinkenberg, dort will Aldi bauen.

Foto: Markus van Offern

Die Traditionsgaststätte "Haus Klinkenberg" an der Walbecker Straße wird Ende Februar ihre Türen für immer schließen. Bereits seit einiger Zeit hat die Schoofs Immobilien GmbH ein Auge auf die Fläche geworfen, um dort einen Lebensmittelmarkt zu bauen. Durch das Einzelhandelskonzept wurde die Notwendigkeit an einem Nahversorger für den dortigen Bereich festgestellt. Durch eine entsprechende Anpassung der Baugrenzen für das Gebiet ist es nun möglich, dort ein Geschäft anzusiedeln, dessen Verkaufsfläche die geforderte 800-Quadratmeter-Grenze nicht überschreitet.

Doch zuvor wollte die Stadt ein Stimmungsbild einholen, weswegen sich am Mittwochabend im "Haus Klinkenberg" viele offizielle Vertreter des Projektes für einen Informationsabend versammelten. Angefangen bei der Stadtplanerin Verena Möller sowie dem Leiter der Stadtplanung Frank Heckens, der den Abend auch moderierte, über Josef Schoofs und Petra Waßmann von der Schoofs Immobilien GmbH, Verkehrsplaner Frank Weiser und Knut Lenkewitz vom TÜV Nord bis hin zu Henning Schmidt vom Planungsbüro "Rhein-Ruhr-Stadtplaner" aus Essen sowie dem späteren Mieter des Objekts, Martin Stopa von Aldi.

 Josef Schoofs musste sich auch Kritik anhören.

Josef Schoofs musste sich auch Kritik anhören.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Im Vorfeld erinnerte Franz Heckens extra daran, dass der Abend nur informieren sollte. Kritik kann nach der späteren Offenlegung entweder schriftlich eingegeben werden, oder die Bürger können auch bei der Stadtverwaltung direkt vorbeikommen.

Trotz dieser Ansage kamen bereits vor der eigentlichen Präsentation etliche Fragen und Kritik bezüglich der auswärtigen Planer und "Machenschaften" der Stadt, bis sogar einige Anwesende im Saal zur Ruhe aufrufen mussten.

Petra Waßmann stellte das geplante Aldi-Gebäude der Schoofs Immobilien GmbH anschließend vor: Eine helle Wand, eine Pfandannahme-Stelle und eine Sektion mit frischen Backwaren sowie eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sind ebenso geplant wie eine zusätzlich Lärmschutzwand, um die Geräusche der Lkw abzufangen, die zwischen 6 und 22 Uhr die Anlieferstelle an der Seite der Robert-Koch-Straße anfahren werden. Die eigentliche Zufahrt zum Gelände soll kurz hinter der Kreisverkehrsausfahrt in die Robert-Koch-Straße liegen. Bei den Untersuchungen von Tüv und Lärmschutz-Experten wurden keine größeren Probleme für die Ansiedlung gefunden, "alle Werte sind noch optimal".

Bei der Anbindung für den Fußgänger-Verkehr kam die Kritik auf, dass auf der Seite des "Haus Klinkenberg"-Geländes an der Weseler Straße bis jetzt gar keine Fußgänger-Bereiche sind.

Die zweite Hälfte des Abends war dann sowohl gefüllt mit sachlichen Fragen zum Projekt, als auch mit teilweise harschen Anschuldigungen an die Stadt, "dass man ja alle Sachen zurechtfälschen kann, um so etwas zu bauen".

Teilweise fielen in der Debatte recht heftige Kommentare. Klar war: Die Gemüter waren deutlich erhitzt.

Zum Abschluss wurde daher per Handzeichen danach gefragt, wer denn nun für und wer gegen die Ansiedlung von Aldi an der Fläche am "Haus Klinkenberg" sei. Ergebnis: Von den etwa 80 Besuchern waren knapp 20 dagegen, der Rest aber offensichtlich dafür.

(cnk)
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