Weeze Sieben Don Kosaken begeistern Publikum in Weeze

Weeze · In vollendeter Stimmgewalt waren die Bässe, Tenöre und Baritone der sieben traditionell schwarz gekleideten Maxim-Kowalew-Don-Kosaken in der Pfarrkirche St. Cyriakus zu hören. Die Erwartungshaltung der rund 50 Zuhörer war hoch und wurde bereits nach den ersten beschwingten Tönen eines russischen Adventslieds belohnt.

Ausgewogen kontrastierten die Sänger die Klangfülle im Fortissimo und Pianissimo. Mit minimalen Bewegungen folgten die Sänger und Solisten den Impulsen ihres Dirigenten im Wissen um ein gemeinsames Streben nach Perfektion. Es gelang, mit den Stimmen der Sänger jeden einzelnen Akkord, jede noch so kleine Phrase durch facettenreiches Farbspiel zu einem lyrischen oder dramatischen Gesamtbild zu formen. Vor allem der beachtliche Tonumfang vom Kontra-B der Bässe bis zur zweigestrichenen Oktave im Falsett des Altus begeisterte.

Kowalews musikalisches Vorbild ist der Gründer des eigentlichen Don-Kosaken-Chors, Serge Jaroff, und er ist sich der Verantwortung für den Erhalt des hohen Anspruches gegenüber einer wachsenden Anzahl von Plagiaten bewusst. Das zeigte sich schon daran, dass keine aufwändige Technik nötig war. Die Sänger nutzten die natürliche Akustik des Kirchenraums. Und die Erwartungen des Publikums wurden mit dem Choral "Ich bete an die Macht der Liebe" in Begeisterung verwandelt, wie der Applaus bewies. Das Septett spannte einen großen Bogen zwischen der mit melancholischer Intensität vorgetragenen russisch-orthodoxen Sakralmusik in der ersten Hälfte des Konzerts und den russischen Volksweisen, Adventsliedern und Kosaken-Märschen der zweiten Hälfte, in der volle Bässe und brillanter Diskant abwechselten. Franz Lehars "Es steht ein Soldat am Wolgastrand" gehörte zu den bemerkenswertesten Sätzen mit einem sanften Arioso, einfühlsam gestaltet. "Kalinka" überzeugte in seinen Partien durch eine kräftig markante Stimmfärbung. Das "O du fröhliche" erschien dagegen wegen der fremd wirkenden Modulation eher aufgesetzt.

(usp)
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