Kevelaer Sieben Kreuze für Kevelaers Kardiologie

Kevelaer · Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann segnete die neue Abteilung des Marienhospitals ein. Dr. Norbert Bayer zog eine erste Bilanz nach sechs Wochen. Aufsichtsratvorsitzender Wilfried Jacobs plädiert für den Erhalt von Krankenhäusern.

 Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann (links) segnete die Räume der kardiologischen Abteilung des Kevelaerer Marienhospitals ein.

Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann (links) segnete die Räume der kardiologischen Abteilung des Kevelaerer Marienhospitals ein.

Foto: Thomas van Offern

Recht ungewöhnliche Klänge schallen durch die Flure der neu eröffneten kardiologischen Abteilung im Marienhospital Kevelaer. Auf dem Flur steht eine Schar Menschen, die "Maria, breit den Mantel aus" angestimmt haben, aus der Ferne klingt die Stimme von Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann. Der beschreitet jeden einzelnen Raum und segnet ihn, so wie die sieben Kreuze, die noch aufgehängt werden.

Ihre Arbeit haben die Ärzte in der neuen Kardiologie bereits am 15. Februar aufgenommen. "In den gut sechs Wochen haben wir 200 Patienten versorgt, das ist aller Ehren wert", sagt Bernd Ebbers, Geschäftsführer des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums. Er verspricht in Kevelaer "kardiologische Versorgung auf höchstem Niveau".

Auch der Aufsitzratsvorsitzende des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums, Wilfried Jacobs, ist zufrieden, dass man "zur richtigen Zeit die richtige Investition gemacht hat". Lange habe man beraten, ob man in Kevelaer eine eigene Kardiologie installieren sollte. Zwei Millionen Euro hat das Katholische Karl-Leisner-Klinikum in Neubau und Technik investiert. "Das größte Risiko besteht immer, kein Risiko einzugehen", sagt Jacobs. Außerdem sei die Station für die Patienten ein Segen. Nicht zu übersehen seien die rasanten Entwicklungen, die es in der Kardiologie gebe und auch der Bedarf. "Wer kennt nicht jemanden, der einen Stent bekommen hat oder einen Schrittmacher?", fragt er in die Runde der Zuhörer, die zur Einsegnung gekommen sind.

Angesichts des Wahljahres wird er politisch und plädiert für den Erhalt der Krankenhäuser. "Wir sind der Überzeugung, dass jedes Krankenhaus gebraucht wird, das innovativ aufgestellt und von den Patienten akzeptiert ist", sagt Jacobs. "Gerade weil wir demnächst eine fach- und hausärztliche Unterversorgung haben werden. Da kommt ein ganz anderer Druck auf die Krankenhäuser zu." Hinzu komme der Standort Kevelaer als Wallfahrtsstadt mit vielen Besuchern. Auch da sei eine ausreichende und gute Versorgung wichtig.

Der leitende Arzt der Kevelaerer Kardiologie, Dr. Norbert Bayer, zieht ebenfalls eine positive Bilanz für seine Abteilung. "Die Patienten kommen zu uns, die Hausärzte scheinen uns zu akzeptieren", sagt er nach nur sechs Wochen. "Es war mir sehr sehr wichtig, dass der Standort Kevelaer nicht als kleine Schwester von Kleve gesehen wird", sagt Bayer. "Wir sind gut ausgestattet, ich habe ein sehr gutes Team, wir haben unser Ziel erreicht", so der leitende Arzt. "In diesem Haus zu arbeiten ist besonders. Man geht außerordentlich freundlich und herzlich miteinander um. Hier arbeiten Menschen, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, sich um andere Menschen zu kümmern. Und das tun sie wirklich von Herzen. Es ist schön, Teil dessen zu sein. Ich bin darauf stolz", sagt der leitende Arzt.

Wallfahrtsrektor Lohmann betete bei der Einsegnung für "ein lebendiges Mitgefühl und herzliche Anteilnahme". Die Kreuze, "die sind immer auch Zeichen der Liebe und der Hingabe", erklärt der Geistliche. "Jesus Christus hat das vorgemacht, in dem er sich der Kranken erbarmt hat."

(RP)
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