Kevelaer So sieht die Kirche das Hüls-Projekt

Kevelaer · In der Debatte um den Pilger- und Solepark ist viel über die Rolle der Kirche diskutiert worden. Vertreter erläutern die Haltung zu dem Projekt.

Eine Sache stellt Gottfried Mülders eindeutig klar. "Es gibt beim Sole- und Pilgerpark keine Konfrontation mit St. Marien und der Wallfahrt. Der Großteil des Kirchenvorstandes trägt die Idee mit", sagt der Verwaltungsleiter von St. Marien. Wie berichtet, war im Ausschuss heftig über die Rolle der Kirche diskutiert worden. Für viele Politiker ist offenbar wichtig, dass die Kirche bei dem Projekt auf der Hüls "mit im Boot" ist.

"Es gibt von unserer Seite und Pastor Rolf Lohmann die ganz klare Aussage, dass Pilger- und Solepark von uns spirituell und ideell mitgetragen und begleitet werden", erläutert Mülders. Mit dem Begriff habe man auch kein Problem. Für etwas Irritation habe ganz am Anfang das Wort "Pilgerzentrum" gesorgt, so Dr. Edmund Bercker vom Kirchenvorstand. "Das Pilgerzentrum kann natürlich nur in Kevelaer selbst und nicht auf der Hüls liegen", sagt er. Das habe Pastor Lohmann auch mit seinem Schreiben klarstellen wollen. Das alles sei inzwischen geklärt. "Diese Sache ist erledigt, wir führen gute und konstruktive Gespräche mit der Stadt", sagt Bercker. Die Kirche sei auch nicht befugt, in die politischen Entscheidungen einzugreifen. "Es gibt eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt, wir sehen es positiv, wenn etwas entwickelt wird, das die Menschen nach Kevelaer holt." So könnten die Besucher dann über den Solepark auch an das Wallfahrtzentrum in der Stadt herangeführt werden.

Das Gesamtkonzept müsse gut durchdacht sein, so Gottfried Mülders. Wichtig sei beispielsweise auch eine Anbindung der Hüls an das Zentrum. "Der innovative Ansatz des Projekts wird von uns begrüßt. Besucher in die Stadt zu holen, die dann auch einige Tage hierbleiben, das ist ein Konzept, das auch wir für sehr positiv halten." Mülders verweist allerdings darauf, dass nicht jeder auch von dem Erfolg überzeugt sei.

Grundsätzlich stehe man dem Projekt offen und positiv gegenüber. Wichtig sei, dass man einbezogen sei. Den Eindruck habe er nach den Workshops. Auch St. Antonius soll eingebunden werden sowie die evangelische Kirche.

Die möchte sich federführend in das Konzept eines Bibelgartens einbringen, wie Pfarrerin Karin Dembek erläutert. "Dort könnten beispielsweise biblische Kräuter angepflanzt werden. Entstehen könnte ein Garten zum Verweilen, der auch zum Riechen an den Pflanzen einlädt." Über kleine Tafeln werde der Bezug der jeweiligen Pflanze zur Bibel deutlich gemacht. "Wir stehen für ein solches Konzept gerne zur Verfügung, finanziell unterstützen können wir das Projekt aber nicht", sagt die Pfarrerin.

Sie sieht positiv, dass auf der Hüls etwas entwickelt wird. "Wenn es Fördermittel in dieser Höhe gibt, sollte eine Stadt auch diese Chance nutzen. Das ist eine Möglichkeit, um Leute von außerhalb nach Kevelaer zu holen, aber auch etwas, von dem die Bürger hier profitieren können." Wichtig sei, dass der Förderantrag auf den Weg gebracht werde. "Solche Mittel muss man einfach nutzen. Es ist positiv, wenn sich jemand auf den Weg macht."

(RP)
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