Kevelaer Stadt gibt Stellungnahme zur Versetzung des Archivars ab

Kevelaer · Verwaltungsvorstand und Bürgermeister äußern sich darin zu der anhaltenden Diskussion und beklagen "die Grenze des Erträglichen".

Die Stadt Goch hat mit folgender Stellungnahme auf die anhaltende Diskussion und auf die Kritik um die Versetzung des Stadtarchivars Hans-Joachim Koepp reagiert:

"Nach gründlicher Abwägung hat der Verwaltungsvorstand der Stadt Goch entschieden, Hans-Joachim Koepp vom Stadtarchiv Goch zum Standesamt Goch umzusetzen. Er soll dort die Funktion des Leitenden Standesbeamten übernehmen. Der Bürgermeister der Stadt Goch hat diese Umsetzung bestätigt und verfügt. Der bisherige Leitende Standesbeamte der Stadt Goch scheidet Mitte des Jahres aus dem Dienst aus. Die Wiederbesetzung dieser Stelle mit einer fachlich qualifizierten Person ist auch zeitnah unerlässlich und duldet keinen Aufschub bis nach der Bürgermeisterwahl. Hans-Joachim Koepp ist kein wissenschaftlich ausgebildeter Archivar, vielmehr verfügt er als diplomierter Verwaltungswirt und Beamter des gehobenen Dienstes in seinem Status als Stadtamtmann über die erforderliche Qualifikation. Die Funktion des Leitenden Standesbeamten ist daher eine amtsangemessene Aufgabe, die seinem Dienstrang entspricht.

Die Führung eines historischen Archivs ist eine freiwillige Aufgabe, es gibt keine Verpflichtung der Stadt Goch, ein solches vorzuhalten. Allen Beteiligten ist jedoch durchaus bewusst, dass die Arbeit Koepps in diesem Bereich viel Zuspruch erfahren hat. Jedoch muss, wenn dienstliche Belange dies erfordern, nach Wichtigkeit abgewogen werden. Die Stadt Goch hat sich entschlossen, das Archiv auch mit seiner historischen Ausrichtung weiterzuführen, unabhängig von der dort tätigen Person.

Das Angebot der Verwaltung an Hans-Joachim Koepp, anteilig als Leitender Standesbeamter weiterhin für das Stadtarchiv tätig zu sein, lehnte er ab.

Die anstehende Versetzung wurde intern über einen längeren Zeitraum beraten und auch mit Hans-Joachim Koepp im Vorfeld mehrmals ausführlich besprochen. Er hat dieser Versetzung zugestimmt. Erst nach den Veröffentlichungen der letzten Tage hat er schriftlich erklärt, aufgrund des öffentlichen Drucks der Versetzung nunmehr zu widersprechen.

Um die Funktionsfähigkeit der Verwaltung aufrecht zu erhalten, kommt es immer wieder zu organisatorischen Veränderungen, mit denen auch Versetzungen einhergehen. Gerade verbeamtete Beschäftigte im gehobenen Dienst müssen damit rechnen, anderweitig eingesetzt zu werden, wenn dienstliche Bedürfnisse dies erfordern."

Auch auf die in der Rheinischen Post erschienenen Leserbriefe nehmen Verwaltungsvorstand und der Bürgermeister Bezug: "Die Inhalte einiger Leserbriefe der letzten Tage entbehren jeder Grundlage. Es ist jedoch in keinster Weise hinnehmbar, wenn dort zum Beispiel die Qualifikation der neuen Mitarbeiterin des Archives Judith Schouten in Frage gestellt wird. Bürgermeister, Verwaltungsvorstand und auch der Personalrat der Stadt Goch erklären: Damit ist die Grenze des Erträglichen überschritten."

(miba)
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