Kevelaer Start der Baustelle am Gocher Ostring

Kevelaer · Bis November benötigen Verkehrsteilnehmer, die zum Beispiel aus der Gocher Innenstadt Richtung Autobahnauffahrt Goch / Weeze wollen, ein paar Minuten mehr Zeit. Und am besten gute Ortskenntnis.

 Sperrung des Ostrings. Die Bauarbeiten haben begonnen.

Sperrung des Ostrings. Die Bauarbeiten haben begonnen.

Foto: Evers

Noch flexibler sollten Lkw-Fahrer sein, denn sie können wegen der Breite ihrer Fahrzeuge auch die Einbahn Richtung Innenstadt nicht nutzen. Umleitungen sind ausgeschildert.

Stefan Tutas kontrolliert die Ampelschaltung, telefoniert mit Kollegen am anderen Ende der Baustelle, guckt sich an, wie die Autofahrer mit der Situation umgehen. "Manche erkennen die Verkehrsleitung nicht und stehen dann plötzlich vor einem Baufahrzeug oder einer Absperrung und kommen nicht weiter." Dann dirigieren er oder auch schon mal die Bauarbeiter die Leute wieder zurück. Am Ostring stehen hintereinander mehrere Lkw, deren Fahrer darauf warten, das Fräsgut abfahren zu können. Die riesige rote Fräsmaschine hat innerhalb weniger Morgenstunden von der Kreuzung aus auf einer Länge von 160 Metern Richtung Kalkar den Asphalt weggeschoben. Erst die eine Fahrspur, die zweite folgt.

Wenn dieser Bereich eine neue Fahrbahndecke hat, schiebt sich die Baustelle in den Ostring hinein. Auch die Fuß- und Radwege werden erneuert. Die Warnschilder "Gehwegschäden" stehen dort nicht ohne Grund - Schlaglöcher, brüchige Platten und hoch aufgewölbter Asphalt, wo von unten Baumwurzeln drücken, sind längst erkannte Gefahrenstellen.

Anwohner Alfred Peters, der an der Ecke Ostring / Gartenstraße lebt, hat jetzt viel zu gucken. Der Gocher ist froh über den Beginn der Arbeiten, denn schlimmer als die Beeinträchtigungen, mit denen er und viele andere jetzt für einige Monate leben müssen, war für ihn das laute Gerappel der Gullideckel, über die seit Jahrzehnten die schweren Lastwagen rollen. "Das ist ab morgens um sechs ein solches Spektakel, dass Sie nicht mehr schlafen können", erzählt er. Wenn das künftig besser wird, freut er sich.

Und der Rettungsdienst, der doch möglichst schnell zum nahe gelegenen Gocher Krankenhaus durchkommen sollte? "Wir haben mit der Baustelle kein Problem", versichert Michael Welbers, der Leiter der Kreisleitstelle. Bei der vorausgegangenen Anhörung sei schon klar geworden, dass die Einbahnregelung ab Uedemer Straße / Ostring für den Rettungsdienst "richtig herum" angelegt ist. "Unsere Fahrzeug stehen an der Rettungswache am Tichelweg, und wir fahren von dort über die Pannenhofstraße, um den Notarzt vom Krankenhaus abzuholen. Die meisten Patienten bringen wir durch die neue Struktur der Kliniken sowieso nach Kleve", sagt er.

Christoph Angenendt vom Baulastträger "Straßen NRW" hatte gegenüber der RP erklärt, dass der Zustand des Ostrings samt Geh- und Radwegen mit "Rot" kategorisiert sei, was bedeute, dass eine Erneuerung dringend notwendig sei. Auch müssten die maroden Anschlussleitungen, die vom Regenablauf bis zum Kanal führen, erneuert werden. Den Gochern bleibt nur, sich geeignete neue Wege zu suchen, Auswärtige müssen den Umleitungsschildern folgen.

(nik)
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