Kevelaer Start ins Abi - meistens mit Mathematik

Kevelaer · In dieser Woche werden die ersten Abiturklausuren geschrieben. Die schriftlichen Prüfungen der Leistungskurse stehen an. An den Gymnasien in der Region sind neben Mathe auch Sprachen, Sport und Sozialwissenschaften beliebt.

 Am Kevelaerer Kardinal-von-Galen-Gymnasium haben sich 43 Schüler für das Abiturfach "Sozialwissenschaften" entschieden.

Am Kevelaerer Kardinal-von-Galen-Gymnasium haben sich 43 Schüler für das Abiturfach "Sozialwissenschaften" entschieden.

Foto: Privat / PIXABay (3)

In diesen Tagen beginnen die ersten schriftlichen Abiturprüfungen in Nordrhein-Westfahlen. Klausuren werden in den beiden Leistungskursen sowie in einem weiteren Fach geschrieben. Hinzu kommt eine mündliche Prüfung. Im vergangenen Jahr führte laut statistischem Landesamt "Information und Technik NRW" Englisch die Rangliste der beliebtesten Abiturfächer an, dicht gefolgt von Deutsch und Mathematik. Schülerinnen bevorzugten Deutsch, während die Schüler vorwiegend auf Mathematik zurückgriffen.

Konkrete Zahlen für den aktuellen Abiturjahrgang liegen noch nicht vor. Die Rheinische Post hat bei drei Schulen im Umkreis nachgefragt.

Das Lise-Meitner-Gymnasium Geldern bestätigt diese Werte. Zu den beliebtesten Leistungskursen zählen Deutsch, Englisch und Mathematik. Als mündliche Prüfungsfächer haben Pädagogik, Biologie und Mathematik die größte Attraktivität.

Am Friedrich-Spee-Gymnasium in Geldern sind weiterhin Leistungskurse in den Fächern Sport, Erdkunde und Biologie besonders beliebt. Hierbei erfreut sich der Sportkurs mit 27 Teilnehmer besonderer Popularität. Auch ein Geschichtsleistungskurs ist für die 13 interessierten Schüler zustande gekommen. Selten finden sich Fächer wie Latein oder Physik auf der Liste der angebotenen Leistungskurse.

Für die mündliche Prüfung greifen die Abiturienten vorwiegend auf Nebenfächer, vor allem Gesellschaftswissenschaften, zurück. Der Trend der vergangenen Jahre, wonach Abiturientinnen sich eher dem sprachlichen Bereich widmen, während junge Männer die MINT-Fächer bevorzugen, setzt sich fort. Anzumerken sei jedoch, so die Leitung des Gymnasiums, dass die Schüler durch viele Vorgaben und Pflichtfächer in ihrer Entscheidungsfreiheit enorm eingeschränkt werden.

Am städtischen Kardinal-von-Galen-Gymnasium in Kevelaer fällt die Wahl der Abiturfächer ähnlich aus wie am Lise-Meitner-Gymnasium, jedoch handelt es sich bei dem beliebtesten Leistungskurs mit 43 Teilnehmern um das Fach Sozialwissenschaften. Auch Biologie und Geschichte zählen zu den häufig angewählten Fächern. Als drittes schriftliches Abiturfach entscheiden sich viele junge Leute für Mathematik. Allerdings ist dies auch ein Pflichtfach, falls Sport im Abitur angewählt wird. Häufigstes mündliches Abiturfach ist Philosophie. Geschlechterspezifische Tendenzen zu den unterschiedlichen Fachbereichen sind laut Schulleitung nicht zu erkennen.

Im Collegium Augustinianum Gaesdonck ist Mathematik erst auf dem fünften Platz der "Hitliste" der Abiturfächer. Die meisten Gaesdoncker schreiben ihre Abiturklausuren in Englisch, gefolgt von Erdkunde, Biologie und Deutsch. Eine Besonderheit: 13 Schüler haben katholische Religion gewählt, elf Geschichte, sechs Physik. Beim dritten schriftlichen Fach ist alles gut durchmischt vertreten. Angeführt wird die Liste ganz klar von der Mathematik, gefolgt von Biologie, Englisch, Deutsch, Spanisch und Latein. Abitur kann man natürlich nicht nur an Gymnasien machen, auch die Gesamtschule Mittelkreis bereitet Schüler in Goch auf die Reifeprüfung vor. Direktorin Karin Teetzmann berichtet: "An unserer Gesamtschule nehmen 76 Schüler an den Abiturprüfungen teil." Mathematik ist auch dort der Spitzenreiter. Englisch findet selbst als Grundkurs nur selten den Weg in die Abschlussprüfungen.

Laut dem Statistischen Landesamt gibt es allgemein bei den Abiturienten dieses Jahres die Neigung, Englisch (38,3 Prozent), Deutsch (35,5 Prozent) oder Mathematik (32,3 Prozent) als erstes Abiturfach zu wählen - wobei entweder Deutsch, eine Fremdsprache oder Mathematik im Abitur verpflichtend sind. An vielen relativ kleinen Gymnasien kommen zudem in den klassischen "Nebenfächern" seltener Leistungskurse zustande. Gesamtschulen oder Berufskollegs können solche Kurse meist eher anbieten.

Interessant: Noch immer sind die weiblichen Schüler eher im sprachlichen Bereich unterwegs, während sich junge Männer oft auf ihr mathematisches Können verlassen. Etwa 50 Prozent der Abiturientinnen wählt seit Jahren Deutsch, etwa 42 Prozent entscheiden sich für Englisch als Leistungskursfach. Männliche Abiturienten hingegen sind mit fast 43 Prozent in der Mathematik und mit 33 Prozent in Englisch dabei. Laut Statistik NRW sind auch die anderen sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) noch immer bei den Jungs beliebter.

(RP)
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