Kevelaer Stibi enttäuscht nach der Niederlage: "Dieser Abschied tut weh"

Kevelaer · Aus Sicht des Bürgermeisters haben die Stimmbezirke in der Innenstadt den Ausschlag bei der Wahl gegeben.

Sehr gefasst wirkte Bürgermeister Dr. Axel Stibi am Sonntag, als er im Ratssaal miterleben musste, wie sein Kontrahent den Wahlkrimi hauchdünn gewann. "Innendrin sieht es aber ganz anders aus", hatte Stibi da schon angedeutet, der jetzt mit dem Abstand von einigen Tagen sagt: "Natürlich tut dieses Ergebnis weh." Er gratuliere noch einmal ganz herzlich Dr. Dominik Pichler zur Wahl. Wie berichtet, hatte Stibi auch am Sonntag Größe gezeigt und zu den ersten Gratulanten gehört.

"Ich wünsche Dr. Pichler, dass er seinen Wahlerfolg jetzt auch auf den Ebenen der Führung der Verwaltung, des Vorsitzes im Rat und der Repräsentation der Stadt im Wohle Kevelaers umsetzen kann", so Stibi. "Für mich persönlich kann ich sagen, dass derzeit so kurz nach der Wahl noch das Gefühl der Traurigkeit deutlich überwiegt, zukünftig nicht mehr als Bürgermeister mit den Menschen und für dir Menschen arbeiten zu dürfen." Er habe in den vergangenen elf Jahren "aus innerer Überzeugung für unsere Stadt ein Höchstmaß an Herzblut und Engagement" eingebracht. "Deshalb tut mir der Abschied sehr weh."

Über die Ursachen für das Wahlergebnis könne man fleißig spekulieren. "Sicher ist, dass der Verlust der Stimmbezirke in der Stadtmitte zu meiner Wahlniederlage geführt hat." Dort hatte Pichler alle Bezirke gewinnen können und das Ergebnis der Wahl von 2009 auf den Kopf gestellt, als Stibi diese Bereiche gegen Norbert Killewald noch alle gewonnen hatte. Diesmal sei die Motivation der Wähler in der Innenstadt zur Stimmabgabe für den SPD-Kandidaten deutlich ausgeprägter gewesen, so Stibi. "Bezogen auf die Sachthemen war die aktuelle Situation der Ladenöffnungen an Sonn- und Feiertagen für mich als Amtsinhaber sicher nicht hilfreich." Wie berichtet, war der Bürgermeister nach einer Anweisung der Aufsichtsbehörde gezwungen, einigen Geschäften die Sonntagsöffnung zu untersagen. "Hier konnte ich gar nicht anders", so Stibi.

Er werde sich jetzt intensiv Gedanken über seine Zukunft machen. "Ich bin aber zuversichtlich, eine berufliche Alternative zu finden."

(RP)
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