Kevelaer Strampeltiere: Mit Eiern gegen Krebs

Kevelaer · Bei der Big Challenge geht der Erlös der Veranstaltung an die Deutsche Krebshilfe. Fünf Freundinnen haben sich zusammengeschlossen und sammeln Geld für die Teilnahme, unter anderem durch Ostereierfärben.

Kevelaer: Strampeltiere: Mit Eiern gegen Krebs
Foto: van Offern Markus

Auf dem Tisch stehende dampfende Farben, in denen Eier schwimmen. Und das ist der Plan: Eier färben für den guten Zweck. Das Ziel ist, Sponsorengeld zusammenzubekommen, um an der Big Challenge am 24. Juni in Winnekendonk teilzunehmen. Big Challenge bedeutet, Radfahren und Laufen, um ein Zeichen gegen Krebs zu setzen.

Jeder Teilnehmer muss 500 Euro Startgebühr zahlen. Das Geld geht an die Deutsche Krebshilfe. Um den Betrag zusammenzubekommen, haben sich die fünf Freundinnen Anne Teller-Weyers, Lena Heistrüvers, Jenny Verholen, Anne Düngelhoef und Ina Foitzik einiges einfallen lassen. Beim Big-Challenge-Cup haben sie die Kuchentheke gestemmt, das werden sie auch bei der Landpartie am 10. und 11. Juni wiederholen, Ina Foitzik hat mit Schülern Osterkerzen gebastelt und verkauft, bei der Scheunenfete der Landjugend wurden Knicklichter gegen eine Spende abgegeben. "So kamen immer einige Münzen in unser Sparschwein", sagt Anne Teller-Weyers. Sie war bereits im vergangenen Jahr in Winnekendonk dabei. Drei Runden schaffte sie mit ihren Mitstreitern der Strampeltiere, jede Runde hat mehr als 40 Kilometer. Strampeltiere deswegen, weil der Name immer einen Schmunzler wert sei und es weniger um den sportlichen Charakter gehe. Außerdem ziert jeden Fahrradlenker eine Trampeltier-Hupe. Strampeln müssen die fünf Freundinnen schon selbst.

Gestartet ist Anne Teller-Weyers im vergangenen Jahr mit den Strampeltieren zum ersten Mal und gleich morgens um fünf Uhr. Gefahren werden kann bis abends. "Wir haben bewusst die Startsituation mitgemacht, weil wir das Flair erleben wollten", sagt Anne Teller-Weyers. "Mit 100 Radlern im Dunkeln zusammenstehen, kurz vor Sonnenaufgang, und nicht zu wissen, was auf einen zukommt", beschreibt sie den Moment, kurz bevor sich alle in Bewegung setzen. Wer wollte, konnte eine Kerze anzünden. "Da standen morgens zig Kerzen", sagt Anne Teller-Weyers. Auch die Strampeltiere haben eine angezündet. Ob sie an jemand Besonderen gedacht hat? Anne Teller-Weyers zuckt mit den Achseln. "Ich habe auf meine Kerze ,Für Dich' geschrieben. Jeder kennt einen, den Krebs betrifft", sagt ihre Schwester Lena.

Geschafft haben sie drei Runden. Nach jeder Runde blieb Zeit für ein Frühstück, Mittagessen, Kaffeetrinken. Einige kulinarische Höhepunkte auf der Strecke: Eierlikör von den Landfrauen und Obstspieße oben auf dem Berg in Sonsbeck, dem zu Recht gefürchteten Schweinehügel. 129,41 Kilometer hatten sie am Ende des Tages auf dem Tacho des Fahrrads und schmerzende Beine. "Aber das war ja der Sinn der Sache, an seine Grenzen gehen", sagt Lena Heistrüvers. "Aufgeben kommt nicht in Frage" lautet nämlich das Motto der sportlichen Big Challenge. "Es ist kein Wettkampfgedanke, das wäre Quatsch. Man kämpft gemeinsam für diese eine Sache", sagt Anne Düngelhoef.

Noch fehlt ein bisschen Geld für die Teilnahme der Strampeltiere. Wer also für Ostern gefärbte Eier braucht, der kann sich gerne bei dem munteren Team melden und eine Mail schreiben an diestrampeltiere@web.de. "Die Menge, ob es nur rote sein sollen oder mit Schriftzug oder Herzen, kann dann geklärt werden", sagt Anne Teller-Weyers.

Eines mit dem Schriftzug "Big Challenge" haben sie schon einmal exemplarisch vorbereitet, und die Trikots haben sie auch schon einmal angezogen. Bis zum 24. Juni ist es zwar noch ein bisschen hin. "Aber man überlegt schon mal, öfter Fahrrad zu fahren und das Auto stehen zu lassen", sagt Anne Düngel hoef zum Training.

(RP)
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