Kevelaer Theaterbühne frei für den Bettelknaben

Kevelaer · Gelungene Premiere: Das neue Stück des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums begeisterte die Zuschauer im Konzert- und Bühnenhaus. Geleitet wurde die Gruppe von den Lehrern Oliver Verheyen, Anke Heyn und Eva Cepok.

 Die Bettler der Stadt London im 16. Jahrhundert mit dem Bettelknabe Tom Canty (links), gespielt von Finn Kott. Carolin Kösters und Max Liebeheim (rechts) verkörperten nicht nur die Bettler, sondern traten später im Stück auch als Verwandte der Königsfamilie auf.

Die Bettler der Stadt London im 16. Jahrhundert mit dem Bettelknabe Tom Canty (links), gespielt von Finn Kott. Carolin Kösters und Max Liebeheim (rechts) verkörperten nicht nur die Bettler, sondern traten später im Stück auch als Verwandte der Königsfamilie auf.

Foto: Evers

Ein bisschen ist Paulina Lutz die Anspannung schon anzumerken, als sie als Erste die Bühne betritt und die Zuschauer in die Geschichte einführt. Wir befinden uns im London des 16. Jahrhunderts, wo vor einigen Jahren der neue Thronfolger geboren wurde. Am selben Tag erblickte auch der kleine Tom das Licht der Welt. Doch keineswegs in einen prunkvollen Palast, sondern im Elendsviertel der Stadt.

Zeitsprung: Das Publikum kann sich das Lachen nicht verkneifen, als Jonas Sieben, der den Prinzen Edward verkörpert, sich in silberner Glanzstrumpfhosen aus seinem Bett erhebt. Es wird schnell klar, dass der Prinz nicht nur eitel und affektiert, sondern auch habgierig und herzlos ist. So verurteilt er einen Dieb kurzerhand zu Tode und will die Steuern erhöhen, um den Palast noch weiter zu vergrößern.

Währenddessen muss Tom sich bemühen, nur ein paar Pennys zu erbetteln, um nicht von seinem Vater (gespielt von Laura Verhoeven) grün und blau geschlagen zu werden. Finn Kott, der den Bettelknaben spielt, hat sichtlich Spaß an seiner Rolle und erzählt, dass die Proben und dass Herumalbern eigentlich das Tollste an der Theater-AG sei. Aufgeregt sei er natürlich immer noch, aber das gehöre ja schließlich dazu.

Im Theater-Stück landet er als Bettlerjunge im Palast und lernt dort den Prinzen kennen. Tom behauptet, der Prinz sei sich zu fein, auch nur einmal seine Kleidung anzuprobieren. Der Prinz jedoch will sich profilieren und tauscht mit Tom die Kleidung. Kaum ist dies geschehen, wird der Prinz aus dem Palast geworfen, da man ihn für einen aufmüpfigen Bettler hält. Mit dieser Verwechslung nimmt das Chaos seinen Lauf.

Chaotisch waren auch die Proben zum Stück einige Male, erzählt Lehrer Oliver Veheyen. So mussten große Strecken des Drehbuchs umgeschrieben werden, da die Charaktere im Original doch recht "flach" waren. Die Gestaltung des Bühnenbilds brachte ebenfalls einige Probleme mit sich und wurde tatsächlich erst einen Tag vor der Aufführung fertiggestellt. Auch die Klausurenphasen der mitwirkenden Oberstufenschüler stellte die AG mehrmals vor organisatorische Probleme. Doch schließlich läuft auch im Stück selbst am Ende doch noch alles glatt; Die Verwechslung wird aufgeklärt, der Prinz ein großzügiger König und Tom heiratet seine große Liebe, bekommt ein Anwesen mit Garten vom König und auch für seine Familie ist finanziell gesorgt.

Auch die Theater-AG kann stolz auf sich sein: Im Endeeffekt konnte nicht nur das Bühnenbild, sondern auch die besondere schauspielerische Leistung der Schüler das Publikum überzeugen und viele Male zum Lachen bringen.

Das machte nicht nur der Applaus der Besucher am Ende deutlich, sondern auch der Jubel der Mitwirkenden, als der Vorhang schließlich fiel.

(RP)
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