Kevelaer Thomas Beckmann begeistert Bühnenhaus

Kevelaer · Der bekannte Cellist konzertierte bravourös mit dem Nachwuchs und mit seiner Frau am Klavier. Anekdoten aus einem Musikerleben.

 Das Sinfonieorchester der Kreismusikschule hatte sichtlich Respekt vor der Leistung von Cellist Thomas Beckmann.

Das Sinfonieorchester der Kreismusikschule hatte sichtlich Respekt vor der Leistung von Cellist Thomas Beckmann.

Foto: Thomas Binn

In einem Benefizkonzert zugunsten der Sankt-Martinus-Stiftung und des Vereins "Gemeinsam gegen Kälte" spielten das Sinfonieorchester der Kreismusikschule Kleve (KMS) und der Cellist Thomas Beckmann vor einem ausverkauften Konzert-und Bühnenhaus. Der Vorstand des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer, Andreas Becker, freute sich über den guten Zuspruch. Der Leiter der KMS, Thomas Dieckmann, dankte für die Möglichkeit, das Orchester präsentieren zu können.

Den Auftakt bildete das Sinfonieorchester mit Richard Wagners eindrucksvoller Ouvertüre zu "Die Meistersinger von Nürnberg" unter der Leitung von Johannes Hombergen. Das Orchester antreibend, leitete er seine Musiker mit viel Temperament sicher durch die anspruchsvollen Passagen. Dem Ensemble schien das zu gefallen, der Musizierstil wirkte schwungvoll-freudig. Überhaupt war ein ausgeprägt schwingender Grundton, verbunden mit einem exzellenten Gefühl für Rhythmus, permanent zu spüren.

Dirigent Frederik Geene stellte mit "Selection from Les Misérables" ein Medley aus dem Musical von Claude-Michel Schönberg (Musik) und Alain Boublil (Libretto) vor. Das Orchester nahm die Zuhörer mit auf eine emotionsgeladene Reise und erzählte dabei von zerbrochenen Träumen, unerwiderter Liebe, Leidenschaft, Aufopferung und Vergeltung. Hombergen entführte danach in die bunte Musikwelt des Henri Mancini, in der das "Pink Panther Theme" und der "Baby Elephant Walk" nicht fehlen durfte. Beim Traditional "Londonderry Air", der Nationalhymne von Nordirland, gesellte sich Thomas Beckmann mit seinem Cello zu den jugendlichen Musikern und spielte mit ihnen zusammen unter der Leitung von Frederik Geene die zunächst als "Danny Boy" bekannte Melodie.

In schwarzem Frack, gelber Weste und roter Fliege setzte sich der Ausnahmecellist Thomas Beckmann nach der Pause auf das eigens für ihn konstruierte Podest und eröffnete zusammen mit seiner Frau, der japanischen Pianistin Kayoko Beckmann-Matsushita am Flügel, seinen Konzertteil. Mit geschlossenen Augen spielte er eindrucksvoll und mit Hingabe Camille Saint-Saëns' "Der Schwan" aus "Der Karneval der Tiere" und ließ ihn mit glänzend weichen Klängen über eine spiegelnde Fläche gleiten.

Mit Anekdoten aus seinem erfüllten Musikerleben und informativen Kommentaren zu den Stücken führte er gefällig durch sein Programm. Fast deklamatorisch mit teils verspielten Elementen begann Beckmann die viersätzige Barock-Sonate e-Moll von Antonio Vivaldi. Er zeichnete exemplarisch ein ganz auf Verinnerlichung angelegtes Vivaldi- Bild in einem virtuosen introvertierten Farbenspiel in faszinierender Geschmeidigkeit. Den "goldenen" Ton von Fritz Kreisler traf er beim "Liebesleid" und "Schön Rosmarin".

Weitere Salonstücke von Charlie Chaplin und das "Arioso" von Bach ließen das Konzert ausklingen, das mit ausgedehntem und stehend spendiertem Applaus vom begeisterten Publikum honoriert wurde.

(usp)
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