Kevelaer Tödlicher Unfall zeigt die Gefahren in Badeseen

Kevelaer · Auch die Tauchgruppe aus Weeze und Kevelaer war bei dem Einsatz am Eyller See vor Ort. Wie berichtet, war dort am Montagabend ein Flüchtling aus Tunesien ertrunken. Die Taucher konnten ihn nur noch tot bergen.

 Die Retter der DLRG konnten den Mann nur noch tot bergen.

Die Retter der DLRG konnten den Mann nur noch tot bergen.

Foto: Latzel

Nach Angaben seines Freundes soll er ein guter Schwimmer gewesen sein. Der 24-Jährige habe sich aber ohne Abkühlung ins Wasser gestürzt. Dabei kam es nach bisherigen Erkenntnissen zu einem Kreislaufzusammenbruch. Der junge Mann war sofort untergegangen.

Dieser tragische Unfall im Eyller See hat wieder in trauriger Weise vor Augen geführt, dass Baden in Naturgewässern nicht ungefährlich ist. Im vergangenen Jahr sind alleine in Nordrhein-Westfalen 76 Personen bei Badeunfällen gestorben. Jetzt mit den heißen Tagen nimmt die Badesaison so richtig Fahrt auf, und die DLRG warnt noch einmal eindringlich vor den Gefahren.

In Kerken war erneut ein Flüchtling Opfer. Das war für die DLRG Anlass, intern noch einmal über diese Thematik zu sprechen. "Vor einiger Zeit hat die DLRG einen Flyer mit Baderegeln auch in verschiedenen Sprachen herausgegeben", berichtet Daniel Krawinkel, Sprecher des DLRG-Bezirks Kreis Kleve. Nach dem tödlichen Unfall wurde angeregt, verstärkt für diesen Flyer zu werben. Vorbild könne die Ortsgruppe in Emmerich sein. Dort haben die Aktiven die Flyer ausgedruckt und in den Flüchtlingsunterkünften aufgehängt. Weitere Ortsgruppen könnten jetzt diesem Beispiel folgen. Mit dem Infoblatt solle für die Risiken sensibilisiert werden. Vielen Flüchtlingen seien die Gefahren der Gewässer gar nicht bewusst.

Fatal in Eyll war jetzt, dass der Asylbewerber zwar schwimmen konnte, aber nicht daran gedacht hatte, sich abzukühlen. "In der Sonne herrschen jetzt Temperaturen von mehr als 45 Grad. Wer so aufgeheizt direkt ins Wasser springt, setzt dem Körper einem Temperaturunterschied von mehr als 25 Grad aus", sagt Krawinkel. Durch die rapide Abkühlung steige der Blutdruck stark an. Es bestehe Gefahr für Schlaganfall, Herzinfarkt oder Kreislaufzusammenbruch. "Unter solchen Bedingungen macht der Körper einfach zu", beschreibt Krawinkel das Phänomen. Der junge Tunesier ist nach derzeitigem Kenntnisstand an einem Kreislaufzusammenbruch gestorben.

Es sei wichtig, den aufgehitzten Körper langsam an die Wassertemperatur anzupassen. Langsam runterkühlen, laute die Devise. Erst einen Arm ins Wasser, dann den andere.

All das sind Ratschläge, die jeder Schwimmer beherzigen sollte. In dem Flyer wird auch darauf hingewiesen, auf keinen Fall in unbekannte Gewässer zu springen.

(zel)
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