Kevelaer Überregionaler Briefmarken-Tauschtag in Kevelaer

Kevelaer · Ein Ostermontag ohne den Grenzland-Tauschtag des Briefmarkenvereins Kevelaer ist für viele Philatelisten undenkbar. Mehr als 250 Teilnehmer trafen sich gestern im Kevelaerer Konzert- und Bühnenhaus, um gemeinsam zu fachsimpeln und wertvolle Marken zu kaufen. "Der Tauschtag ist überregional ausgerichtet. Viele Menschen kommen aus den Niederlanden, aus dem Ruhrgebiet und dem Rheinland", erklärte Helmut Reummen, Geschäftsführer des Vereins. Doch das reine Tauschen der Marken habe schon lange ausgedient, ergänzte Reummen: "Es ist schwierig, einen Partner zu finden, der interessante Marken hat. Vielmehr investieren die Sammler den Erlös aus dem Verkauf ihrer Marken in das Angebot anderer Sammler."

 Die Briefmarkenfreunde tauschten ihre Erfahrungen aus.

Die Briefmarkenfreunde tauschten ihre Erfahrungen aus.

Foto: Venn, J.

Die Veranstalter sorgten vor allem dafür, dass sich keine schwarzen Schafe unter die Sammler und Händler mischen konnten. "In jedem Jahr haben wir mehr Anfragen für einen Tisch, als wir zur Verfügung stellen können. Somit sind wir in der Position, die Händler, die teilweise schon seit mehr als 30 Jahren nach Kevelaer kommen, auszusuchen", erklärte Vereinsmitglied Gert Schumacher. "Indem wir durch die Reihen gehen und ein wachsames Auge haben, können wir einen Teil dazu beitragen, dass nur vernünftiges Material und keine Fälschungen angeboten werden."

Allerdings werde selten in neue Marken investiert. Schumacher weiß, warum: "Der Trend geht zu Motiven. Ich persönlich konzentriere mich auf Abbildungen von Eisenbahnen", sagte Schumacher. Die 16-jährige Deborah Hendricks sammelt leidenschaftlich gern Schmetterlinge und Pferde. Sie ist eine der wenigen Jugendlichen, die ihre Zeit dem Sammlerhobby widmen. "Viele meiner Altersgenossen sind erst einmal skeptisch, weil sie denken, dass Briefmarkensammeln altmodisch ist. Ich finde den gegenseitigen Austausch interessant und spannend", erklärte Hendricks.

Sie trifft sich einmal im Monat mit der Sammlerjugend, um die es momentan aber nicht so gut bestellt sei. "Wir haben große Nachwuchssorgen, weil die Jugendlichen mit der Zeit das Interesse verlieren. Es gibt aber auch einige, die später wieder zu sammeln beginnen", erläuterte Reummen.

Bis in die Abendstunden fachsimpelten die Philatelisten. Und so mancher wird mit neuen Marken oder gar ganzen Alben nach Hause gefahren sein.

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