Weeze Unfallfahrer machen sich aus dem Staub

Weeze · Weil der Fahrer Alkohol getrunken hatte, sind zwei Männer geflüchtet, nachdem sie frontal gegen einen Baum geprallt waren. Polizei und Feuerwehr starteten rund um den Veenweg in Weeze eine großangelegte Suchaktion.

 Der Baum hat den Wagen fast aufgespießt. Es grenzt an ein Wunder, dass sich die beiden Männer in Weeze noch fast unverletzt aus dem Wagen befreien konnten.

Der Baum hat den Wagen fast aufgespießt. Es grenzt an ein Wunder, dass sich die beiden Männer in Weeze noch fast unverletzt aus dem Wagen befreien konnten.

Foto: Schulmann

Wer den völlig demolierten Wagen nach dem Unfall sah, konnte kaum glauben, dass die Insassen keine lebensgefährliche Verletzungen davongetragen hatten. In der Nacht zu Montag war ein VW Bus frontal gegen einen Baum geprallt. Als die Rettungskräfte den Unglücksort erreichten, trauten sie ihren Augen nicht. Denn von den Insassen fehlte jede Spur.

Ein Autofahrer hatte kurz zuvor den zerstörten Wagen auf dem Veenweg gesehen. Der Mann stoppte und fragte die beiden Personen, die am Auto standen, ob er helfen könne. "Die beiden haben ihm allerdings gesagt, es wäre alles in Ordnung. Er könne ruhig weiterfahren", berichtet Polizeisprecher Michael Ermers. Der Autofahrer setzte daraufhin zwar seine Fahrt fort. Weil ihm die Sache aber sonderbar vorkam, verständigte er zur Sicherheit den Rettungsdienst. Als die Einsatzkräfte kurz darauf eintrafen, fanden sie den Wagen verlassen vor. Inzwischen hatten einige weitere Autofahrer den Unglücksort passiert und ebenfalls Alarm geschlagen. Von den beiden Männern hatten aber auch sie nichts mehr gesehen.

"Weil der Wagen so erheblich beschädigt war, mussten wir davon ausgehen, dass die Männer schwerer verletzt sind", erläutert Ermers. Es sei gut möglich gewesen, dass sie nach einem solchen Crash unter Schock gestanden und daher den Zeugen weitergeschickt hätten. Da die Gefahr bestand, dass die Personen verletzt im Wald lagen, wurde eine Suchaktion eingeleitet.

Die Feuerwehr forderte ein Suchhund-Team an, das recht schnell an der Einsatzstelle war, weil die ISAR-Rettungsgruppe in der Nähe sitzt. Mit Unterstützung der Polizei konnte zunächst aber niemand gefunden werden. Allerdings konnte die Polizei das Unfallfahrzeug einer Firma zuordnen, die ein nahegelegenes Anwesen angemietet hatte. Die beiden gesuchten Männer waren als Gastarbeiter aus Rumänien bei dem Unternehmen beschäftigt und auf jenem Hof untergebracht. So fand die Polizei die beiden kurz nach Mitternacht zu Hause in ihrer Unterkunft.

Der 31-jährige Beifahrer hatte sich leicht verletzt. Er wurde mit dem Rettungswagen zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Der 26-jährige Fahrer war wie durch ein Wunder unverletzt geblieben. Die Polizei stellte schnell fest, warum er sich aus dem Staub gemacht hatte: Er hatte nämlich Alkohol getrunken. Ihm wurden daher zwei Blutproben entnommen. Der Wert lag über 1,1 Promille. Damit hätte selbst ohne Unfall eine Verkehrsstraftat vorgelegen. Doch auch ohne den hohen Wert hätte die Polizei ein Strafverfahren eingeleitet. Denn wer in einen Unfall verwickelt ist, begeht bereits mit 0,3 Promille eine Straftat. Bereits mit diesem Wert wird von Ausfallerscheinungen ausgegangen.

Der 26-Jährige muss sich jetzt wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und Unfallflucht verantworten. Er musste eine Sicherheitsleistung bezahlen, weil er aus Rumänien kommt und in Deutschland keinen festen Wohnsitz hat.

Der beschädigte VW Bus wurde sichergestellt.

(RP)
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