Kevelaer Veteranen der Straße trotzen dem Regen

Kevelaer · Zum 25. Mal ging die Kevelaerer Oldtimer-Ausfahrt auf die Reise. Ausgerechnet zum Jubiläum gab es Dauerregen. Die Teilnehmer nahmen das schlechte Wetter mit Fassung, Sieger ist ein Campingbus.

 Erst als die Flagge sich senkte, durften die Oldtimer auf ihre Ausfahrt rund um Kevelaer starten.

Erst als die Flagge sich senkte, durften die Oldtimer auf ihre Ausfahrt rund um Kevelaer starten.

Foto: gerhard seybert

Mit einem Alter von 30 Jahren und mehr darf ein Oldtimer in Deutschland ein H-Kennzeichen für historische Fahrzeuge tragen. Die Kevelaerer Oldtimer-Ausfahrt ist auf dem Weg, selbst zum Klassiker zu werden. Am Samstag wurde bereits zum 25. Mal auf dem Peter-Plümpe-Platz die Startflagge gesenkt. Ausgerechnet zum Jubiläumsstart gab es das wohl schlechteste Wetter aller bisherigen Rundfahrten. Weder Bernd Pool noch Verena Ridder vom gastgebenden Stadtmarketing Kevelaer konnten sich an derart ungemütliches Wetter für die Oldtimer erinnern. Aber die meisten der angereisten Fahrer nahmen es mit Fassung. Ganz wenige verzichteten auf den Start, weil ihre offenen Fahrzeuge kein Verdeck besitzen. Der Tenor der Piloten, die sich auf den Weg machten, lautete aber: Auch damals, als die alten Autos noch jung waren, gab es schon Starkregen.

Zu den ganz Hartgesottenen zählten Heinrich Venmans und seine Gattin Hildegard. Ihr Jeep aus dem Jahr 1958 hatte eine Plane aufzuweisen, die das Wort "Verdeck" kaum verdient. Aber Familie Venmans und ihr Geländewagen hielten trotz Nässe und Kälte durch - nicht nur, weil bei widrigem Wetter die große Stunde ihres Allrad-Gefährtes schlägt.

Andere hatten es trotz geschlossenem Dach schwerer. Der Leverkusener Uwe Pasemann gestand: "Bei Pfützen auf Feldwegen habe ich lieber gewartet und jemand anderen vorgelassen. So war ich sicher, dass mein Wagen nicht im Wasser versinkt." Pasemann fährt eine BMW Isetta. Dieser Kleinwagen ist für hohe Wasserstände nicht gemacht.

Erstaunlicherweise zeigten sich die alten Autos trotz des vielen Wassers robuster als in den Vorjahren. Die Mannschaft im Service-Wagen, der von der Firma Herbrand zur Verfügung gestellt wurde, erlebte einen recht ruhigen Tag. Nur kleine Schäden mussten repariert werden. Jedes der gestarteten Fahrzeuge kam durch und traf am frühen Abend wieder in Kevelaer ein.

Dort wurde schon eine Mittagspause eingelegt. Zum 80-jährigen Bestehen der Firma hatte Mercedes Herbrand die Oldtimer zu sich geladen. Für den Mercedes 220 des Gochers Hans-Joachim Müller war es ein Wiedersehen: "Dieser Wagen wurde vor fast 60 Jahren bei Herbrand gekauft", erzählte Müller.

Neben Herbrand zeigte sich auch das Team der Firma Maks aus Uedem als guter Gastgeber. Das Unternehmen verteilte Kaffeetassen und Warnwesten an die Teilnehmer, sofern diese sich vorher auf dem Firmengelände einer Aufgabe stellten. Es galt, möglichst schnell einen Lkw-Reifen durch einen Parcours zu rollen. Dazu gab es unterwegs weitere Spiele zu absolvieren. Letztlich entschied das Abschneiden bei den Spielen über den Tagessieg, die für die Gesamtstrecke absolvierte Zeit spielte gar keine Rolle.

Sieger wurde ein Lokalmatador: Der Wettener Reinhard Boll fuhr seinen VW T1-Campingbus gemeinsam mit Beifahrerin Isabell Louven-Boll auf Rang eins. Sie ergatterten 825 von 850 möglichen Punkten.

(buer)
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