Kevelaer Wachtendonker Parteien wettern gegen Voba-Schließung

Kevelaer · Es gibt weitere Proteste aus Wachtendonk und Wankum gegen die geplante Schließung der Wankumer Volksbank-Filiale. Vorstand und Fraktion der CDU haben das Vorhaben mit Erstaunen und Bedauern zur Kenntnis genommen.

Die Politiker bitten die Bank, das Vorhaben zu überprüfen. "Vor nur wenigen Monaten mussten wir in Wankum die Schließung der Geschäftsstelle der Sparkasse Krefeld verkraften. Damals hat die Volksbank diese Kunden noch zum Wechsel in ihren Kundenkreis beworben, umso unverständlicher ist für die Bevölkerung nun die jetzige Vorgehensweise", heißt es in einem offenen Brief der CDU. Sie hält die Maßnahme für wenig kundenfreundlich.

Die Volksbank an der Niers habe sich als Investor bei der Realisierung des Baugebietes "Roulesweg/ südlich Auf dem Kuckuck" engagiert. Nun, da das Gebiet nahezu vollständig bebaut ist, ziehe man sich aus dem Ortsteil zurück.

"Welches Signal will man denn den Bauherren damit geben?" Absolut kontraproduktiv sei das Schließen der Geschäftsstellen von Sparkasse und Volksbank für höhere Einwohnerzahlen und damit die Chance auf die Ansiedlung eines Supermarkts.

Wütend wegen der Volksbank-Pläne, vor allem aber wegen deren Informationspolitik ist Wilfried Ahlers, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der WWG. Er bezieht sich auf die Aussage der gewählten Wankumer Volksbank-Vertreter, wonach noch im November 2014 in einem Gespräch mit Wankumer Volksbankern keine Rede von einem solchen Schritt gewesen sei (RP berichtete). "Das hätte ich mir nicht vorstellen können, dass unsere Volksbank an der Niers fähig ist, dem Ortsvorsteher Küppers und weiteren zwei Mitglieder-Vertretern so unverfroren die Unwahrheit zu sagen", so Ahlers. Das ausgeschiedene Vorstandsmitglied Ulrich Wolken habe sich noch im Januar in einem Schreiben an die Bankteilhaber für das gewachsene Vertrauen bedankt. "Damit dürfte jetzt wohl Ende sein."

Wenn schon betriebswirtschaftliche Gründe herangezogen werden, sollte nicht übersehen werden, dass durch zerstörtes Vertrauen ein riesiger finanzwirtschaftlicher Schaden entstehen könne, so WWG-Vorsitzender Peter Philipps.

Insbesondere mit dem Verweis auf den Wandel zu Facebook und Internet-Banking fordere Vorstand Wilfried Bosch jeden verärgerten Kunden auf, zu einer echten Direktbank zu wechseln. Der bisherige strategische Vorteil, nämlich die von der Volksbank immer wieder beschriebene Kundennähe und Präsenz vor Ort, sei dann bald nicht mehr gegeben.

Die Grünen wollen die Volksbank-Schließung zum Thema der nächsten Haupt- und Finanzausschusssitzung und der übernächsten Ratssitzung machen.

"Die Vorgehensweise der Voba ist auf eine Art und Weise schofelig, die kaum zu beschreiben ist", schreibt Grünen-Fraktionschef Ludwig Ramacher.

(RP)
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