Kevelaer Wallfahrt: Großeinsatz in der Feldküche

Kevelaer · Mehr als 1000 Pilger machten sich mit den Maltesern auf den Weg nach Kevelaer.

 Weder Pilger noch Helfer sollen Hunger leiden. Es gibt Frikadellen, Kartoffelpüree, Erbsen und Möhren. Dafür sorgen viele Helfer.

Weder Pilger noch Helfer sollen Hunger leiden. Es gibt Frikadellen, Kartoffelpüree, Erbsen und Möhren. Dafür sorgen viele Helfer.

Foto: Privat

Kevelaer war am Wochenende fest in den Händen des Malteser Hilfsdienstes. Mehr als 1000 Pilger und Helfer waren in die Marienstadt zur Wallfahrt gekommen, an der vor allem ältere, kranke und behinderte Menschen teilnahmen. Eine solche Großveranstaltung ist auch eine Herausforderung an das Verpflegungsteam. Schließlich müssen all die Menschen versorgt werden. Die Malteser aus Monheim hatten bereits am Freitag eine Feldküche eingerichtet.

Bevor gekocht wurde, stand erst einmal das "Broteschmieren" auf dem Programm. Drei Stunden lang bereiteten die Malteser Lunchpakete für die Pilger und Helfer vor. Das hieß dann: Mit zwölf Personen Brote schmieren, belegen, verpacken und zusammen mit Bananen, Plätzchen und Co. zu rund 1000 Paketen zusammenstellen. Ohne Pause ging es weiter, als nächstes musste das Abendessen für die rund 60 Helfer des Aufbauteams vorbereitet werden.

Samstagmorgens ab 7 Uhr waren die Malteser mit dem Frühstück für die Helfer beschäftigt, bevor ab 10 Uhr der Großeinsatz zum Kochen des Mittagessens startete. Für alle Pilger gab es in diesem Jahr ganz genau 1 055 Portionen. An den vier Feldküchen mit jeweils acht Pfannen brutzelten acht Helfer in anderthalb Stunden die Frikadellen für das Pilgermenü. Das bestand diesmal aus Kartoffelpüree, Hacksteak, Erbsen und Möhren.

"Eine Suppe ist zwar schneller zubereitet, aber uns es wichtig, den Pilgern ein richtiges Menü anbieten zu können", erläutert Klemens Thiemann von den Monheimer Maltesern. Sobald Küchenchef Michael Schmitt und seine Helfer den Kochlöffel zur Seite gelegt hatten, verpackten die Malteser die Menüs und transportierten sie zum Forum Pax Christi, wo das Mittagessen ausgeteilt wurde. Helfer hatten 60 Tische aufgestellt, damit die Pilger gemeinsam essen konnten. An drei Ausgabestellen mit je vier Personen war das in vielen Stunden vor- und zubereitete Mittagessen dann nach etwa 40 Minuten an alle verteilt.

Seit über 30 Jahren sind bei dieser ganz besonderen Wallfahrt kranke, ältere und behinderte Menschen Gäste der Malteser. "Wir leihen Arme und Beine für Menschen, die den Weg selber nicht zurücklegen könnten, aber ihren Glauben in Gemeinschaft feiern und erleben möchten", erklärt Albrecht Prinz von Croÿ, Diözesan- und Wallfahrtsleiter der Malteser.

Bereits auf dem Weg nach Kevelaer hatten sich die Teilnehmer eingestimmt. In den rund 30 Bussen sangen und beteten sie gemeinsam. Das Programm vor Ort startete traditionell mit der Wallfahrtsmesse in der päpstlichen Basilika. Nach dem gemeinsamen Essen konnten die Pilger am Kreuzweg teilnehmen oder den Sonnenschein in der Innenstadt genießen. Nach der Abschlussandacht ging es zurück nach Hause. Auch dabei war für Verpflegung gesorgt, dank der Lunchpakete aus der Feldküche.

"Eine 99-jährige Pilgerin hat sich nach dem Mittagessen noch bei mir bedankt und sagte, sie will nächstes Jahr wieder mitfahren. Dann sei sie 100 Jahre alt und freut sich, mich hier wieder zu sehen", so Albrecht Prinz von Croÿ. Solche Begegnungen würden ihm zeigen, dass es gut und wichtig sei, was die Malteser tun. "Genauso freue ich mich, wenn ich die vielen Pilger sehe, die mit einem Lächeln in den Bus zurück nach Hause steigen."

(zel)
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