Weeze Die "Maske" klärt Raubserie auf Spielhallen auf

Weeze · Eine Sonderkommission der Polizei stieß im Zuge ihrer Ermittlungen nach einem Spielhallen-Überfall auf immer mehr Straftaten. Am Ende konnten die Beamten neun Personen festnehmen. Sieben davon waren als Bande unterwegs.

 Die Spielhalle am Holtumsweg hatte die Bande gleich zweimal überfallen, damals hieß der Betrieb noch "Big Cash". Danach hatte die Polizei eine Ermittlungskommission mit dem Namen "Maske" eingesetzt.

Die Spielhalle am Holtumsweg hatte die Bande gleich zweimal überfallen, damals hieß der Betrieb noch "Big Cash". Danach hatte die Polizei eine Ermittlungskommission mit dem Namen "Maske" eingesetzt.

Foto: Gerhard Seybert

Die kaum glaubliche Raubserie hatte am 16. Dezember begonnen. Da hatten zwei Maskierte die Spielhalle am Holtumsweg überfallen und die Angestellte mit Pistole und Schlagstock bedroht. Nur wenige Monate später gab es fast eine Doublette des Überfalls: Wieder war die Spielhalle am Holtumsweg das Ziel zweier maskierter Männer. Die Polizei richtete daraufhin eine Ermittlungskommisson mit dem Namen "Maske" ein, um den Tätern auf die Spur zu kommen. Tatsächlich konnten die Beamten schnell einen Erfolg melden: Ende Februar nahmen sie zwei junge Männer aus Weeze (19 und 21 Jahre) fest. Im Zuge der Ermittlungen gab es dann immer mehr Hinweise auf Verbindungen zu anderen Straftaten. Bei fünf Hausdurchsuchungen in Weeze stellte die "Maske" diverse Beweise wie den Schlagstock aus dem Überfall, ein Gewehr, einen Schlagring sowie Marihuana und Amphetamin sicher. Insgesamt nahm die Sonderkommission sieben Männer im Alter von 18 bis 21 Jahre fest. Sie legten in den Vernehmungen umfangreiche Geständnisse ab.

So stellte sich heraus, dass die Gruppe auch für einen Überfall auf einen Supermarkt am 11. Februar verantwortlich war. Ein Angestellter des Marktes gehörte sogar selbst zu den Tätern.

Ein junger Mann der Bande hatte am 28. Januar auch den Supermarkt am Küstersweg überfallen. Klären konnten die Beamten auch eine Tat, die bereits mehr als ein Jahr zurücklag. Im Januar 2014 hatte der 21-jährige Haupttäter einen Kiosk überfallen. Damals war er noch alleine unterwegs gewesen. Offenbar hatte sich danach die Truppe zusammengefunden, deren Aufgaben genau verteilt waren. Die Rekonstruktion der Taten ergab, dass fünf der Männer die Überfälle in unterschiedlichen Besetzungen begangen hatten. Ein weiterer Täter hatte die Aufgaben, die Objekte genau auszukundschaften und bei den Überfällen "Schmiere gestanden". Der siebte Mann war für das Organisieren der Waffen zuständig. Bei allen Überfällen hatte die Bande Bargeld erbeutet, das anschließend untereinander verteilt wurde.

Die Festnahme der Bande hatte auch für zwei andere Räuber Konsequenzen. Bei den umfangreichen Ermittlungen wurden die Beamten nämlich auch auf zwei weitere junge Männer (24 und 27 Jahre) aus Weeze aufmerksam.

Ihnen konnte nachgewiesen werden, dass sie im Januar maskiert die Tankstelle an der Kevelaerer Straße in Weeze mit Gewehr und Kampfmesser überfallen hatten. Das Duo gehörte nicht zu Bande und war eher nebenbei ins Visier der Fahnder geraten.

Die "Maske" habe die Raubserie lückenlos aufklären können, teilte die Polizei gestern mit. Gegen alle neun Täter sind Strafverfahren eingeleitet, fünf bleiben in Haft.

Weiter auf freiem Fuß bleibt unter anderem der Angestellte aus dem Supermarkt, weil er bislang unbescholten gewesen sei, erläuterte Polizeisprecherin Manuela Schmickler.

(RP)
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