Weeze Weeze will ein Konzept für Demografiewandel

Weeze · Verwaltung, Politik und Fachleute für verschiedene Altersgruppen sollen in der Kommission mitarbeiten. Familienexperte trägt Ideen vor.

Die CDU hatte den Antrag gestellt, alle Weezer Fraktionen halten ihn für sinnvoll: Die Gemeinde Weeze will ein Handlungskonzept zur Demografie entwickeln. Denn mit der Feststellung, dass die Gesellschaft immer älter wird, ist es nicht getan. Es schließen sich zahlreiche Fragen an, die sich nicht nur an die Bundesregierung richten. Auch vor Ort kann manches richtig oder falsch begleitet werden, sind sich die Ratsvertreter einig. Volker Schoelen, der Familienbeauftragte der Gemeinde, stellte seine ersten Gedanken zum Thema in der jüngsten Ratssitzung vor. Mitglieder sollen aus dem Rathaus und dem Wellenbrecher kommen, zusätzlich sollen die Fraktionen Mitglieder für eine zu bildende Enquetekommision benennen.

"Bei Demografie geht es nicht nur um alte Menschen", gab Schoelen zu bedenken. Alle Altersgruppen müssten in die Planungen einbezogen werden. "Da Weeze noch Zuzugsgebiet ist, also gegenwärtig mehr Menschen zu uns ziehen als sterben, ist die Situation in Weeze noch recht entspannt", weiß Schoelen. Aber es sei besser, schon jetzt tätig zu werden, als später nur noch reagieren zu können. Der Familienbeauftragte, schlägt vor, nicht nur mit allen Bevölkerungsgruppen in Weeze zu sprechen und deren Erwartungen und Bedürfnisse abzuklopfen, sondern auch auswärtige Fachleute ins Boot zu holen. "Wir müssen eine Arbeitsgruppe einrichten, die zunächst einmal Informationen sammelt. Sie muss so heterogen besetzt sein, dass es möglich ist, aus dem Blickwinkel jeder Altersgruppe etwas beizutragen." Zu groß soll die Kommission aber nicht werden, weshalb sich Schoelen und die Verwaltung darauf verständigt haben, von jeder Fraktion nur ein oder zwei Mitglieder zu entsenden. Entsprechend den Wahlergebnissen ist an zwei von der CDU benannte Weezer gedacht, je einen sollen SPD, FDP und Grüne schicken.

Damit war Heiko Neubauer von Weezes Grüner Fraktion, die es erst seit der jüngsten Kommunalwahl gibt, nicht einverstanden. "Warum soll die Aufteilung nach Parteienproporz gehen?", fragte er nach Schoelens Vortrag. "Das ist doch kein Thema, bei dem es um parteipolitische Einschätzungen gehen sollte." Neubauer hätte lieber, wenn Fachleute in das Gremium kämen: Lehrer oder Erzieher vielleicht.

Bürgermeister Ulrich Francken wies darauf hin, dass die Politik sich eben selbst um das Zukunftsthema kümmern wolle. "Das heißt ja nicht, dass unbedingt nur Ratsmitglieder in der Kommission sein müssen. Die Fraktionen dürfen gerne auch andere Vertreter benennen."

Heiko Neubauer ist übrigens als "Neuer" in der Runde der Kommunalpolitiker recht zufrieden mit dem Mix der Generationen in Weeze. "Hier wird schon einiges getan: Der Wellenbrecher als Jugendzentrum funktioniert gut, wir haben das Café Konkret als Anlaufstelle für sozial Schwache jeden Alters, es gibt in Weeze gute Schulen und eine Vielzahl von Vereinen,die sich um Alt und Jung kümmern. Allerdings hat nicht jeder Lust auf Vereine, und auch für die sollte vielleicht ein Angebot geschaffen werden." Einige Erwartungen knüpft Neubauer an das künftige Bürgerhaus, mit dessen Spatenstich ja noch im Herbst gerechnet wird. "Das wird sicher auf für ältere Leute oder für Jung und Alt gemeinsam eine wichtige Adresse werden."

(RP)
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