Weeze Weezer philosophieren über das Geld

Weeze · Gert-Michel Maier erklärt in der Matinee des Kulturvereins, warum Geld weder böse noch gut ist.

 Gert-Michel Maier.

Gert-Michel Maier.

Foto: Seybert (Archiv)

Das liebe Geld. Ein jeder, egal wie jung oder alt, hat damit bereits Erfahrungen gemacht. Ist Geld etwas Gutes, ist es etwas Böses, oder haben vielleicht ganz andere Aspekte den Begriff des "schnöden Mammons" geprägt? Diesen und vielen anderen Fragen ging der Weezer Philosoph Gert-Michel Maier am Sonntag in der "Alten Schmiede" bei der dritten Matinee des Denk-mal-Kultur-Vereins nach.

Ursprung, Funktion, seinen Einfluss auf die Gesellschaft und die damit verbundenen Konsequenzen wurden in gemütlichem Rahmen bei dem zweiteiligen Vortrag behandelt. Wie Geld durch den Tauschhandel entstanden ist und sogleich mit Symbolhaftigkeit aufgeladen wurde, war der Anfang. "Es ist ziemlich überraschend gewesen, wie erschreckend aktuell dabei die Gedankengänge von alten Philosophen wie Aristoteles noch sind", fand Besucherin Leonie Selders. Auch lobte sie die "gelungene Kombination des Vortrags mit der Musik und den Gitarren", denn sowohl das Gesangs-Duo "Über kurz oder lang", Gabriele Schepers-Wittig und Angela Borsch, sowie Daniel Bucksteeg und Andrej Harder sorgten mit ihrer Kunst immer wieder für besinnliche Momente, in denen das gerade Aufgenommene reflektiert werden konnte.

Gert-Michel Maiers klar strukturierte Abhandlung über das Geld bot zahlreiche Aspekte und Ansatzpunkte: Was ist mit der Würde des Menschen, wenn sein Wert mit dem seiner Einnahmen gleichgesetzt wird? Welche Bedürfnisse sind realistisch und wo setzt die Begierde ein, die von Werbefachleuten so gerne zum Manipulieren der Menschen eingesetzt wird? Und ab welchem Punkt verändert das Geld die Sicht auf die Welt? "Über Vieles spricht man ja auch nicht so gerne, aber dabei sind diese Aspekte so unglaublich wichtig", meinte Zuhörerin Brigitte Immel. "Es ist manchmal nicht nur sinnvoll, sondern sogar ganz wichtig, dass man sich mit solchen Themen auseinandersetzt."

Dabei gelang dem Philosophen Maier eine angenehm objektive Rundumbetrachtung, denn er mahnte ebenfalls an, "dass Geld an sich weder gut noch böse ist, denn wie es benutzt wird, das bestimmt der Mensch alleine, im Großen wie im Kleinen": Ausgrenzung, unmögliche Zinsen und der reine Selbstzweck des Konsums. Maier weiß: "Geld erweitert den Freiheitsgrad eines Menschen." Wie aber eben diese Freiheit eingesetzt wird, das kommt auf jeden selbst an.

Mehr Informationen zum weiteren Programm gibt es unter www.schmiede-weeze.de

(cnk)
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