Weeze Wegen LEP: Flughafen will Beschwerde bei der EU

Weeze · Der Airport Weeze bleibt weiterhin nur "regionalbedeutsam". Die Verantwortlichen sehen das als Diskriminierung.

Die Verantwortlichen des Airports Weeze bedauern, dass der Landtag den Landesentwicklungsplan (LEP) der Landesregierung in unveränderter Form verabschiedet hat. Wie berichtet, wird damit jetzt erst einmal festgeschrieben, dass der Flughafen "regionalbedeutsam" ist. "Landesbedeutsam" bleiben nur die Flughäfen in Düsseldorf, Köln und Münster.

Gerade dass Münster als "landesbedeutsam" eingestuft ist, hatte für Kritik aus Weeze gesorgt. Schließlich habe der Airport dort weniger Passagiere als Weeze, wurde argumentiert. Vom Niederrhein aus würden rund zwei Millionen Fluggäste pro Jahr starten, in Münster nur rund 900.000. Weeze sei nach den Passagierzahlen die Nummer drei in Nordrhein-Westfalen.

Flughafen-Geschäftsführer Ludger van Bebber sah in der Klassifizierung als "regionalbedeutsam" eine Abwertung von Weeze als Flughafen zweiter Klasse. Er befürchtet, dass der Airport in seiner Entwicklung behindert wird. Nach der Verabschiedung des LEP will van Bebber jetzt ernst machen: Er kündigte gestern an, in Kürze Beschwerde bei der Europäischen Kommission einzureichen: "Alle sachlichen Stellungnahmen und Einwände, die wir in diesem Verfahren erhoben haben, hat die Landesregierung ohne Begründung weggewischt. Wie angekündigt, werden wir uns nun in Brüssel gegen diesen willkürlichen, unfairen und diskriminierenden Eingriff in den Wettbewerb zur Wehr setzen."

Wie berichtet, hat sich die Flughafen-Geschäftsführung in der Sache eine renommierte Anwaltskanzlei, Baker & McKenzie, genommen. Auch wenn van Bebber von der Entscheidung des Landes enttäuscht ist, hat er am Ende nichts anders erwartet. "Es war für mich klar, dass im Landtag der LEP verabschiedet wird. Hier gilt das Motto ,Augen zu und durch'", sagt der Flughafen-Geschäftsführer. Der LEP sei an so vielen Stellen problematisch, dass allen daran gelegen sei, den Plan schnell zu verabschieden, um nicht noch wieder andere Baustellen aufzumachen.

(zel)
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