Weeze Weltenbummler treffen sich in Weeze

Weeze · Weit mehr als 300 Menschen und rund 180 meist selbstgebaute Globetrotter-Wagen waren beim diesjährigen "Fernwehtreffen am Niederrhein" vor Ort. Die Weltbummler tauschten in familiärer Atmosphäre viele Geschichten aus.

 Hier lässt es sich aushalten: Die Sonne von oben, das Schloss Hertefeld im Hintergrund, mittendrin: Die Teilnehmer des sogenannten "Fernwehtreffen am Niederrhein", die sich in Weeze trafen.

Hier lässt es sich aushalten: Die Sonne von oben, das Schloss Hertefeld im Hintergrund, mittendrin: Die Teilnehmer des sogenannten "Fernwehtreffen am Niederrhein", die sich in Weeze trafen.

Foto: Markus van Offern

Die Sonne schien warm vom Himmel herab und zahlreiche Weltenbummler machten es sich im Park von Schloss Hertefeld gemütlich. Ganze 180 Fahrzeuge waren vor Ort, viele von ihnen individuell gestaltet nach den Wünschen ihrer Besitzer. Zum achten Mal fand dort am Wochenende das große "Fernwehtreffen am Niederrhein" statt, das die in Geldern aufgewachsene Sonja Roschy ins Leben gerufen hat.

"Das Ganze ist eher durch Zufall zustande gekommen", meinte die engagierte Entdeckerin bescheiden. "Es gibt überall in Deutschland diese Treffen, aber ich hätte damals auch gerne eines hier in der Gegend gehabt. Dann hab ich mich aufgemacht, um nach passenden Plätzen zu sehen und bin hier auf den Park gestoßen. Da der Verantwortliche auch ein Globetrotter war, ging das alles ganz schnell und bereits beim ersten Testlauf waren etwa 100 Fahrzeuge mit dabei."

Bei diesen Treffen gibt es zahlreiche Aktionen und Vorträge, doch der Fokus der Veranstaltung liegt vor allem auf dem gemütlichen Austausch, dem Miteinander. Denn alle beim "Fernwehtreffen" haben bereits so einige spannende und faszinierende Geschichten auf Lager, die sie überall auf der Welt erlebt haben. "Persönlich mochte ich Tibet und Afrika sehr", verriet Sonja Roschy. "Ansonsten gibt es noch so viele Orte, die ich gerne besuchen würde. Doch ich denke nicht, dass ich das alles noch schaffen werde. Aber andere Länder und Orte zu sehen, das ist einfach wunderbar. Als ich klein war, war meine Tante einmal auf einer Weltreise und von da an war ich von dem Thema ganz begeistert. Heimweh hab ich nie gekannt."

Jeder der Teilnehmer des "Fernwehtreffens" hat selber eine Wohnung, eine Familie und auch einen ganz normalen Beruf. "Aber zu Hause denkt man manchmal, man sei der einzige Verrückte, der so unterwegs ist. Doch wenn man dann hierher kommt, merkt man, dass da noch ganz viele andere sind, die so ticken wie man selbst", erklärte Markus Plate aus Neuss, der regelmäßig nach Weeze kommt. Seine Frau Monika betonte auch: "Hier liegen einfach alle auf einer Wellenlänge. Man sitzt viel am Lagerfeuer, erzählt und hat einfach Spaß. Das schweißt richtig zusammen."

Die Familie Plate hat durch Globetrotter-Treffen vor einiger Zeit auch Ralf und Anne Weintraud aus der Nähe von Koblenz kennengelernt. Die sind mit ihrem silbernen Magirus-Deutz vor Ort, einem ehemaligen Feuerwehrfahrzeug. "Das haben wir komplett selbst innerhalb von zweieinhalb Jahren zum Wohnmobil umgebaut", sagte Ralf stolz und Anne erklärte schmunzelnd: "Nach vier Regenwochen in einem Zelt an der Atlantikküste Ende der 90er Jahre, dachten wir, dass so ein Dach über dem Kopf durchaus etwas für sich hätte."

Da fast alle Wagen auf dem "Fernwehtreff" fantastische Eigenkreationen sind, gibt es auch jedes Jahr einen privaten Flohmarkt für Reiseutensilien und Ersatzteile. "Aber das Beste hier bei den Treffen ist einfach", und da waren sich die Plates und Weintrauds absolut einig, "dass man erst einmal an-campen, den Motor anschmeißen und vor allem viele Freunde treffen kann, die man meist nur einmal pro Jahr sieht."

(cnk)
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