Kevelaer
Wenn die Bühne zum Eisenbahn-Bistro wird
Aber alles kommt anders: Der Halt zwischendurch fällt aus und so müssen sich die Gangster unter die Gäste mischen. Gar nicht so leicht bei verwirrten Radsportlern (Heinz Schmitz), einem ganz in pink gekleideten Versicherungsvertreter (Markus Scheffer) und einer Pathologin (Christa Schmitz), die immer wieder Übereinstimmungen zwischen dem Essen im Zug und ihrer Arbeit findet. Obendrauf kommen noch eine unsympathische Oma (Renate Görtz) sowie deren verzogener Enkel (Jonas Werner). Als schließlich auch noch zwei Polizisten (Katharina Göbel und Jonas Werner) mitmischen, ist das Chaos perfekt! Können die Verbrecher mit der Beute fliehen oder ist der Bahn-Wahnsinn zu viel für sie?
Die Antwort darauf gibt das aktuelle Stück des "Theatervereins Gemütlichkeit" in dem Dreiakter "Stress im Champus Express" von Bernd Spehling unter der Spielleitung von Michaela Leisten. Das erste was bei der Premiere am Samstagabend im Saal Brouwers auffiel, war das fantastische Bühnenbild von Clemens Spittmann, Heinz-Peter Koppers und Clemens Dauben. Sie achteten selbst auf kleinste Details, etwa die spiegelverkehrt angebrachte Schrift an den vermeintlichen Außenfenstern, um den Zuschauern die Illusion zu geben, hier ein richtig schickes Bordbistro zu sehen. Von den typischen Bahn-Mülleimern an der Wand, über die Stehtische, bis hin zu den farblich abgepassten Kostümen der Angestellten war dies exzellente Arbeit.
Die Akteure hatten ihre ersten Lesungen im Dezember und probten seit Januar kräftig. Wie immer beim Verein zeigten alle Darsteller eine große Spielfreude, die viele der bewusst überzeichneten Macken der Bahnfahrer und -Mitarbeiter lustvoll übersteigert auf die Bühne brachte. Wenn da bizarre Fahr-Tarife angeboten wurden und andere typische Gegebenheiten im Nahverkehr aufs Korn genommen werden, entwickelte "Stress im Champus Express" richtig satirische Züge.
Es gibt am Freitag, 20. April, um 19.30 Uhr und am Sonntag, 22. April, um 15 Uhr noch zwei Vorstellungen, wobei nur noch für die Freitag-Aufführungen wenige Karten vorhanden sind. Bei dem großen Andrang wäre ebenfalls ein weiterer Aufführabend sicher richtig gut besucht. Zusätzlich kündigte Vereinspressesprecher Heinz-Theo Bruckmann bereits an: "Im nächsten Jahr zu unserem 140-jährigen Bestehen, da gibt es etwas ganz Besonderes!"
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