Kevelaer Werke perfekt in Szene gesetzt im Künstlerdorf

Kevelaer · Große Plastiken, kleine Blickfänge, Malerei und Kunst aus Holz gab es zu entdecken. Genießer kamen gestern in Kevelaer auf ihre Kosten.

 Die Besucher hatten im außergewöhnlichen Ambiente die Chance, Ausgefallenes zu entdecken. Viele genossen das Flanieren.

Die Besucher hatten im außergewöhnlichen Ambiente die Chance, Ausgefallenes zu entdecken. Viele genossen das Flanieren.

Foto: Gerhard SEybert

Ein echtes Paradies bot sich Freunden regionaler Kunst und vielfältigen Kunsthandwerks gestern rund um das Niederrheinische Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte. 37 Künstlerinnen und Künstler vom ganzen Niederrhein und aus dem Nachbarland beteiligten sich mit ihren Ständen an der 16. Auflage des Deutsch-Niederländischen Künstlerdorfes. Bei strahlendem Sonnenschein suchten die Besucher das Gespräch mit den Künstlern.

Das erfolgreiche Begleitformat zum verkaufsoffenen Sonntag am letzten Septemberwochenende ist in den letzten Jahren immer weiter gewachsen und hat sich zu einem echten Besuchermagnet entwickelt. "Viele Kunstschaffende halten uns seit Jahren die Treue und unterstützen uns dabei, die Facette Kunsthandwerk in Kevelaer zu untermauern", freut sich Bernd Pool, Leiter des Stadtmarketings.

Zu den "alten Hasen" zählt Norbert Grimm aus Alsfeld mit seinen keramischen Großplastiken. Aber auch Lokalmatadorin Gisela Meis aus Kevelaer ist seit Jahren mit ihren Werken im Künstlerdorf vertreten. "Normalerweise zeigen meine Bilder oft das Meer und Sonnenuntergänge", erklärt Meis, die auch Mitglied der Künstlergruppe "Imago" ist. In diesem Jahr spielte die Kevelaererin aber mit abstrakten Motiven - sich spiegelnde Bäume im satten Lavendel oder architektonische Formen in verschiedenen Grautönen.

Nicht nur ihre Werke wurden von der Herbstsonne perfekt in Szene gesetzt. Vor seinem Stand mit Vasen, Krügen und Schalen aus Holz erklärt der Erschaffer, Drechselkünstler Hans-Gerd Krämer, den Besuchern bereitwillig sein Handwerk. "Ich arbeite vor allem mit Eibe, Esche, Kirsche und Mammutbaum", sagt der Xantener und berichtet von den Vorzügen der verschiedenen Hölzer.

Weil das Interesse der Künstler an einer Teilnahme so groß war, ist das Künstlerdorf weiter gewachsen: Nicht nur in der glasüberdachten Museumspassage in Richtung Hauptstraße und auf der Rasenfläche vor dem Gebäude, sondern auch in den Räumen der "Museumsschule" hatten die Kunstschaffenden ihre Stände aufgebaut.

Erstmals mit von der Partie war Ulla Genzel aus Kevelaer. Seit 1987 malt Genzel Acryl und Aquarelle, im vergangenen Jahr machte sie sich als freie Künstlerin selbstständig und hat ein klares Ziel vor Augen: "Motive vom Niederrhein in seinen Farben einzufangen und auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich zu machen." Die mittelformatigen Exponate zeigen den Wasserturm in der Abenddämmerung oder die Hubertuskapelle auf Keylaer im typisch niederrheinischen Frühnebel.

Insgesamt elf der ausstellenden Künstler sind in der Marienstadt zuhause. Fünf Künstler aus den Niederlanden bereicherten das Teilnehmerfeld und ermöglichten den grenzüberschreitenden Dialog. Und für die musikalische Untermalung des Künstlerdorfs sorgten, wie schon in den Vorjahren, "Paul Vens and Friends".

In Kevelaers Innenstadt waren gestern viele Besucher unterwegs. Die Kevelaerer Händler konnten mit dem dritten von insgesamt vier verkaufsoffenen Sonntagen in 2015 zufrieden sein. Auch am 6. November dürfen noch einmal alle Geschäfte - unabhängig davon, welche Waren sie anbieten - ihre Türen öffnen.

(riem)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort