Kevelaer Wieder Opferstock aufgebrochen - diesmal in St. Antonius

Kevelaer · Obwohl mit kaum mehr als einigen wenigen Euro zu rechnen ist, machen sich Diebe immer wieder an Spendenbehältern zu schaffen.

Viele Pfarrer möchten den Gläubigen die Möglichkeit geben, auch unabhängig von Gottesdiensten mal kurz ein Gebet in der Kirche zu sprechen oder einen Moment der Stille zu genießen. Deshalb lassen sie die Gotteshäuser offen - oft unbewacht.

Darin sehen nicht selten Diebe eine Chance für sich: Zuletzt haben Unbekannte am Freitag in der St.-Antonius-Kirche Kevelaer zugeschlagen. Wie die Polizei mitteilt, müssen sie die Kirche zwischen 15 und 18 Uhr betreten haben. Sie brachen das Schloss eines Opferstocks, der gleich neben dem Maria-Tor in die Wand eingelassen ist, auf und entwendeten Bargeld. Die Kriminalpolizei Goch hofft auf Hinweise (Telefon 02823 1080).

Mehr als ein paar Euro dürften nicht in dem schmucklosen schwarzmetallenen Kästchen gewesen sein. Gottesdienstbesucher werfen beim Verlassen der Kirche gelegentlich etwas Kleingeld durch den Schlitz. Mehrere solcher Opferstöcke gibt es in dem Gotteshaus - wie wohl in jedem anderen auch. Neben dem Schriftenstand, in dem informative Broschüre oder Hefte mit christlichen Texten angeboten werden, ist einer angebracht, ein anderer an der Rückseite des großen Kirchenschiffes.

Dort wird gebeten, man möge für den Erhalt der Kirche oder auch "Für die Armen" spenden. Schließlich ist da noch das Behältnis, in dem die "Groschen" für die Opferkerzen gesammelt werden. Große Beute ist durch das Aufbrechen nicht zu machen. Dennoch passiert es immer wieder; entweder wird das vordere Blech gewaltsam entfernt wie im jüngsten Fall, oder es wird gleich der ganze Kasten aus der Wand heraus gebrochen. Verschiedenfarbiger Putz und Zementreste künden davon, dass fast alle Opferstöcke schon mal "geknackt" worden sind.

In Kevelaers Basilika, der Hauptkirche von St. Marien, sind Spendenbehälter in der Vergangenheit ebenso schon aufgebrochen worden wie in der Krankenhauskapelle. Auch in Goch und anderen Nachbarorten mussten die Geistlichen oder Küster derartige Verluste schon hinnehmen. Manchmal resultiert daraus, dass Kirchen jenseits der Messe-Zeiten geschlossen bleiben. Was eigentlich niemand möchte.

(nik)
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