Kevelaer Zevens bekommt Zuschlag für Hüls-Projekt

Kevelaer · Pichler weist Kritik an Verfahren zurück. Klever Investor kritisiert Konkurrent Tecklenburg.

 So stellt sich eine Variante des Projekts im Entwurf des Architekten Klaus Völling dar.

So stellt sich eine Variante des Projekts im Entwurf des Architekten Klaus Völling dar.

Foto: Büro Völling

Die Entscheidung war am Ende dann keine Überraschung mehr. Nachdem, wie berichtet, Investor Tecklenburg seien Bewerbung für das Hüls-Projekt zurückgezogen hatte, war Bernd Zevens der einzige Interessent. Mit großer Mehrheit beschloss der Rat, die Fläche auf der Hüls an den Klever Investor zu verkaufen. Dieser will auf dem Areal ein Hotel und ein Medizinisches Versorgungszentrum errichten. Das Hotel soll von der Rilano-Gruppe geführt werden, beim Gesundheitszentrum ist die Karl-Leisner-Trägergesellschaft mit im Boot.

Kevelaers Bürgermeister Dominik Pichler bedauerte noch einmal die Entscheidung Tecklenburgs. Er freute sich aber über das sehr eindeutige Votum für das Konzept von Zevens und seinem Architekten Klaus Völling. Herr Zevens habe von Anfang an ein solides Konzept vorgelegt die Stadt mit konkreten Aussagen zur Belegung des Projektes überzeugt. "Mit der jetzigen Entscheidung ist es der Stadt gelungen, einen Meilenstein für die weitere Entwicklung zu setzen. Die medizinische Versorgung und die Gästebeherbergung sind beides wichtige Standortfaktoren für Kevelaer, die jetzt eine deutliche Aufwertung erfahren", so Pichler. Hotel und Gesundheitszentrum sollen in den Pilger- und Solepark integriert werden, der ebenfalls in dem Bereich geplant ist. Dort gibt es bekanntlich eine Solequelle, die über ein Gradierwerk genutzt werden soll.

In einem Brief hatten Hermann Tecklenburg, Marc und Heinz Janssen vom Gelderner Seehotel und Projektentwicklerin Ellen Mietz deutliche Kritik am Verfahren geübt. Zevens sei bevorzugt worden. Die Rede war von einem "abgekarteten Spiel". Pichler betonte gestern, man habe alle beiden Interessenten gleichwertig behandelt. Er hat auch Interesse daran, sich mit Familie Janssen zu unterhalten, um eventuelle atmosphärische Spannungen auszuräumen. In diesem Gespräch könnte dann auch ausgelotet werden, ob es in Kevelaer andere Möglichkeiten für Marc und Heinz Janssen gibt.

Der Vertrag mit Zevens soll jetzt schnell abgeschlossen werden. Danach muss der Bebauungsplan an das Konzept angepasst werden. Vor allem geht es darum, ein Hotel in den Plan zu integrieren. Wenn alles glatt läuft, könnte im Herbst ein Bauantrag gestellt werden. Ziel sei, dass im kommenden Jahr mit dem Bau auf der Hüls begonnen wird. Entstehen soll ein Haus in viergeschossiger Bauweise. Zevens will einen zweistelligen Millionenbetrag in das Großprojekt investieren und rechnet mit einer Fertigstellung im Jahr 2019.

Zevens kommentierte den Fall im Gespräch mit unserer Redaktion gestern so: "Das Projekt war für Hermann Tecklenburg wohl eine Nummer zu groß. Das hätte er auch sagen sollen. Seine Vorgehensweise ist schäbig und billig", sagte der Investor aus Kleve.

(zel / cat)
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