Kreis Kleve 17.000 Menschen erhalten die Grundsicherung

Kreis Kleve · Auch wenn aktuelle Konjunkturumfragen von einem soliden Wirtschafts- und Arbeitsmarkt sprechen, erreichen diese positiven Entwicklungen nicht automatisch die SGB-II-Leistungsberechtigten. In mittelständischen Unternehmen werden häufig Fachkräfte benötigt, die unter den Leistungsberechtigten nur selten zu finden sind. Aus diesem Grund spielen bei der Vermittlung von Langzeitarbeitslosen die Bereiche Zeitarbeit, Berufe des Sozialwesens und Minijobs unverändert eine große Rolle. "Diese Tätigkeiten können einen Einstieg in die Unabhängigkeit von Sozialleistungen bieten", erläutert Landrat Wolfgang Spreen.

Das Jobcenter Kreis Kleve liefert im vorliegenden Bericht zur Grundsicherung für Arbeitsuchende aktuelle Vermittlungszahlen. So erfolgten im Oktober 2016 insgesamt 439 Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt. 274 Menschen nahmen eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit auf, 165 einen Minijob.

Trotz der seit Monaten sehr hohen Vermittlungszahlen steigt die Zahl der SGB-II-Bedarfsgemeinschaften an. Im Februar 2017 gab es 9316 Bedarfsgemeinschaften (+ 25), in denen 17.233 Menschen leben. 12.617 von ihnen sind so genannte "erwerbsfähige Leistungsberechtigte", bei den weiteren 4616 Personen handelt es sich zumeist um Kinder. Rund 61 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sind auf der Suche nach einem Arbeitsplatz und benötigen hierbei die Unterstützung des Jobcenters, weitere vier Prozent wollen eine Berufsausbildung. Die verbleibenden 35 Prozent suchen aufgrund von Kindererziehungszeiten, wegen der Pflege von Angehörigen oder aus anderen Gründen weder einen Arbeitsplatz noch einen Ausbildungsplatz.

Von 100 Einwohnern des Kreises Kleve befinden sich etwa 6,5 im SGB-II-Leistungsbezug. Im überregionalen Vergleich liegt der Wert bundesweit bei 7,6 und landesweit bei 9,6. Im Nachbarkreis Wesel liegt die Quote bei 7,9; im Kreis Viersen beträgt sie 7,1.

Im Januar 2017 wurde zur Erfüllung des Aufgabenspektrums des SGB II ein Betrag von 9,43 Millionen Euro aufgewendet. Auf den Kreis Kleve und die Kommunen entfielen hiervon rund 2,66 Millionen Euro für die Kosten der Unterkunft.

(RP)
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