Kreis Kleve 2016: "Dass alles gut wird und friedlich"

Kreis Kleve · Was soll sich verändern in den kommenden 366 Tagen? Die einen haben Vorsätze, die anderen packen's gleich an. Ein Thema, das viele bewegt, ist, wie es mit den Flüchtlingen weitergeht.

 Svea Hensel und Marvin Klinger hätten es am liebsten, das alles so weitergeht, wie es gerade läuft. Sie sind zufrieden mit sich und der Welt. Nur die Energy-Drinks würde Marvin etwas einschränken.

Svea Hensel und Marvin Klinger hätten es am liebsten, das alles so weitergeht, wie es gerade läuft. Sie sind zufrieden mit sich und der Welt. Nur die Energy-Drinks würde Marvin etwas einschränken.

Foto: mvo

Aus dem Stegreif heraus ein gutes Vorhaben für das kommende Jahr nennen, das muss für Annika Tappert nicht sein. "So richtige Vorsätze setze ich mir nie, das hält eh nur einen Tag", sagt die 18-Jährige. Aber für immer, und nicht erst ab dem 1. Januar 2016, hat sich vorgenommen, anderen zu helfen. "Nicht den Glauben an das Gute zu verlieren, auch wenn es in der Welt nicht so gut aussieht", beschreibt sie, was sie antreibt. "Und sich nicht schlecht von den Leute beeinflussen lassen, die nicht so denken."

Annika macht ihr Abitur am Berufskolleg der Liebfrauenschule Geldern. In ihrer Freizeit hat sie ein Projekt an der Musikschule "Plug and Play" am laufen, sie macht Musik mit Kindern mit Behinderung. Das möchte sie später auch beruflich verfolgen. Aber erst einmal wartet sie sehnsüchtig auf Post. "Ich habe mit beworben für ein Musikprojekt in Jamaika", sagt sie. "Musiker ohne Grenzen" heißt das: Musiker unterrichten Kinder und bauen Schulen mit auf. Annika hätte einiges beizusteuern. Sie spielt Gitarre, Klavier, singt. Schlagzeug, Cajon, Bass und Ukulele beherrscht sie auch.

 Nikolai Naber plant - ganz ohne Vorsätze - ein Auslandsjahr. Am liebsten würde er nach Australien gehen.

Nikolai Naber plant - ganz ohne Vorsätze - ein Auslandsjahr. Am liebsten würde er nach Australien gehen.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

"Abi", das steht auch in großen Buchstaben über dem Jahr von Nikolai Naber und Mark Holsteg. Sie machen ihr Abitur am Lise-Meitner-Gymnasium und wagen einen Rückblick auf das Jahr 2015. "Ich würde es als ,ziemlich viel Lernen' bezeichnen", sagt Mark. Er möchte nach dem Abi studieren.

Nikolai plant ein Auslandsjahr. "Am liebsten Australien", sagt der 18-Jährige. Vorsätze fasst er in der Silvesternacht allerdings nicht. "Wenn man irgendwas will, dann macht man es auch", lautet seine Devise.Wünsche für das Jahr 2016 haben die beiden aber schon: Gesundheit, auch und gerade für die Familie. "Und dass man glücklich ist", fügt Mark an.

 Melina Krißel hofft, dass die Flüchtlinge ein besseres Leben finden. Und sie will weniger Süßigkeiten essen.

Melina Krißel hofft, dass die Flüchtlinge ein besseres Leben finden. Und sie will weniger Süßigkeiten essen.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Wenn es nach Svea Hensel und Marvin Klinger geht, darf alles so weiter gehen wie bisher. Svea ist im zweiten Ausbildungsjahr zur Kosmetikerin und macht ihr Fachabitur. Beides muss zu Ende gebracht werden. Marvin macht eine Ausbildung zum Industriemechaniker. Seit zweieinhalb Jahren sind die beiden ein Paar. Einen Vorsatz hat Marvin aber doch. "Keine Energy-Drinks mehr", sagt er spontan und korrigiert sich nach einem kurzen Zögern. "Oder nicht mehr so viele. Das ist wohl doch nicht so gut für die Gesundheit."

Ein Thema berührt die beiden sehr: die Flüchtlinge. Das spiegelt sich in ihrem Wunsch für das Jahr 2016: "Das alles gut läuft mit den ganzen Flüchtlingen", sagt Marvin. "Das alles gut wird und friedlich", ergänzt seine Freundin Svea.

 Annika Tappert will am Glauben an das Gute festhalten und sich nicht von Pessimisten herunterziehen lassen.

Annika Tappert will am Glauben an das Gute festhalten und sich nicht von Pessimisten herunterziehen lassen.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Auch Melina Krißel bewegt diese Thematik. "Mein Wunsch für 2016 ist, dass die Flüchtlinge endlich einen Platz finden und endlich Ruhe einkehrt", sagt die 18-Jährige. Im April schreibt sie ihr Abitur am Berufskolleg der Liebfrauenschule Geldern. Bis dahin ist erst einmal Lernen angesagt, unter erschwerten Bedingungen. Denn sie hat einen Vorsatz für 2016 gefasst: "Ich versuche, weniger Süßigkeiten zu essen", sagt sie.

Eine Taktik, mit der sie ihr Ziel erreichen kann, hat sie auch schon entwickelt. "Ich werden erst einmal alle Süßigkeiten, die ich habe, verschenken, oder in diesem Jahr noch alles aufessen."

(RP)
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