Kleve 2018 gehen drei Mio. Euro in den Kanal

Kleve · Für Kanal- und Straßensanierungen nimmt die Stadt regelmäßig siebenstellige Summen in die Hand.Im nächsten Jahre stehen die Sanierung der Spyckstraße und der Flutstraße sowie Neubauten wie die Straße zur Union auf dem Plan.

 Kleve unterirdisch - ein Eingang in die Kanalisation an der Albersallee.

Kleve unterirdisch - ein Eingang in die Kanalisation an der Albersallee.

Foto: Markus van Offern

Die Stadt geht regelmäßig in die Unterwelt: Dann werden kleine, teils mit Kameras gespickte Roboter durch den Kanal geschickt, die über den Zustand der Abwasserleitungen unter Tage informieren. "Das geschieht systematisch auf Grundlage unserer Kanalkatasters", sagt Stadtsprecher Jörg Boltersdorf. Kaputte oder beschädigte Kanäle werden ins Schadenskataster eingetragen.

Das ist schließlich eine der Grundlagen für die Haushaltsplanung. Erst, wenn die Haushalte von Stadt und Umweltbetriebe Kleve (USK) aufgestellt sind, ist klar, wann welcher Kanal wie saniert wird, wo die Prioritäten liegen.

Bei größeren Straßen- und Kanalbaumaßnahmen, wie beispielsweise in der Klever Waldstraße, wird mit dem Kanal auch gleich die Straße überarbeitet, legen die Stadtwerke Wasser- und Gasleitungen. "Diese Bauvorhaben werden koordiniert - auch wir haben eine Prioritätenliste, wo unsere Leitungen ausgetauscht werden müssen, wenn sie das entsprechende Alter erreicht haben", sagt Arnold Lamers von den Stadtwerken Kleve.

Bei Bedarf müssten die Stadtwerke deshalb ihre Leitungen auch tauschen, wenn die Stadt nicht baut. In der Spyckstraße wurden vor zehn Jahren Wasser und Gas neu verlegt, in der Regel liegt die technische Altersgrenze dieser Leitungen bei 60 Jahren. so dass bei der Sanierung der Spyckstraße kommendes Jahr die Stadtwerke nicht tätig werden müssen. Auch in der Flutstraße, die 2018 saniert wird, haben die Stadtwerke ihre neuen Leitungen bereits verlegt.

Im Wirtschaftsplan der USK sind die Haushaltsmittel für die erforderlichen Kanalsanierungen für Hausanschlüsse und die so genannten Haltungs-Sanierungen eingeplant. Da arbeiten Stadt und USK "Hand in Hand", sagt Karsten Koppetsch, Chef der USK. Im Haushaltsjahr 2018 sind für die Sanierung von Haushaltsanschlüssen 50.000 Euro und für die Haltungssanierung 80.000 Euro eingeplant.

"Eine Kanal-Haltung ist die Abwasser- oder Regenwasserleitung von ,Schacht zu Schacht' und ist in der Regel 50 bis 60 Meter lang", erklärt Boltersdorf. Die Haltungssanierung werde beispielsweise auch im "Inline-Verfahren" gemacht, erklärt der Stadtsprecher. Bei einer solchen grabenlosen Rohrsanierung wird beispielsweise ein Rohr ins Rohr gelegt, indem ein in Harz getränkter Schlauch durchgezogen wird, der dann ausgehärtet zum neuen Rohr wird.

Wenn solche Reparaturverfahren nicht mehr möglich sind, wenn etwa Keramik- oder Gussrohre zerbrochen sind, dann rücken die Bagger an.

Die Kanalbaumaßnahmen im Zusammenhang mit einer Straßensanierung sind im kommenden Haushaltsjahr Spyckstraße, Flutstraße, Stadthallenumfeld erster und zweiter Bauabschnitt an der Lohstätte, die neue Straße zum Union-Gelände, die Meißnerstraße und Schließlich die Erschließung des Baugebietes Neerfeldstraße/Goldacker in Kellen, listet Boltersdorf auf. Für diese Maßnahmen sind 2,2 Millionen Euro Investitionen eingeplant.

Damit gehen im Haushaltsjahr rund drei Millionen Euro in und unter die Erde. An diesen Investitionen werden in Teilen je nach Art der Baumaßnahme und der Straße auch die Anlieger beteiligt. Dieses Geld steht dann auf der Ertragsseite der Stadt im Haushalt, bestätigt Sprecher Boltersdorf.

Seit 2013 hat die Stadt die Straßen Königsgarten, Briener Straße, Waldstraße, Albersallee, Kistersstraße und die Richard-van-de-Loo-Straße saniert - Kostenpunkt 2,64 Millionen Euro. "Zusätzlich sind Maßnahmen für die Erschließungsgebiete für Gewerbe und Wohnen sowie Sonderbauwerke wie Regenrückhaltebecken und die Sanierung von Durchlässen durchgeführt worden", sagt Boltersdorf. In die Regenrückhaltung Reeser Straße und Durchlässe seien 800.000 Euro geflossen. So habe die Stadt seit 2013 fast sieben Millionen Euro in Straßen- und Kanalbau investiert.

(mgr)
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