Kleve/Kalkar Mühlentag mit Windrose und Quiz

Kleve/Kalkar · Zum 22. Mal lockte der deutsche Mühlentag Fahrradfahrer, Ausflügler, Kinder und Eltern in die Mühlen. In Donsbrüggen begann der Tag mit einem ökumenischen Gottesdienst. Der Kalkarer Verein lud zur Verlosung und Verköstigung ein.

 Neben Ex-Landrat Rudolf Kersting waren mehrere hundert Besucher zu Mühlenvesper, Gottesdienst& Co nach Donsbrüggen gekommen.

Neben Ex-Landrat Rudolf Kersting waren mehrere hundert Besucher zu Mühlenvesper, Gottesdienst& Co nach Donsbrüggen gekommen.

Foto: Evers

Drei Minuten Arbeit ist ein Brot wert. So rechnete es Diakon Michael Rübo den zahlreichen Besuchern, die am Pfingstmontag zur Donsbrüggener Mühle gekommen waren, im ökumenischen Gottesdienst vor. Dabei ging er von einem Schnäppchen-Brotpreis von 50 Cent für ein 500 Gramm schweres Brot und dem aktuellen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde aus.

Wie viel Arbeit tatsächlich in der Herstellung des traditionellen Backwerks steckt, darüber haben sich Besucher des 22. deutschen Mühlentages einen Einblick verschaffen können.

Paul Kersjes und Beate Hugo erklärten den Angereisten, was das besondere Etwas der "Alten Mühle Donsbrüggen" ausmacht. "Wir haben hier eine der modernsten Mühlenarten. Zum Betrieb wird keine Muskelkraft mehr benötigt. Stattdessen sorgt eine sogenannte Windrose dafür, dass der Rotor der Mühle gegen den Wind ausgerichtet wird," sagte Beate Hugo, 2. Vorsitzende des Donsbrüggener Mühlenvereins. Zum Mühlentag bot der Verein mehreren hundert Besuchern Vorführungen, belegte Brote, Kaffee und andere Mühlen-Leckereien an. Interessierte können hier nicht nur pfingstmontags, sondern auch jeden Samstag (März bis November) erleben, wie aus dem in der Mühle produzierten Vollkornmehl Mühlenbrote und Weizenvollkornbrote im holzbeheizten Steinofen gebacken werden.

Im unteren Teil der Mühle befindet sich eine historische Mühlenausstellung. Zum Mühlentag bot die gelernte Delft-Malerin Jutta Rades zusätzlich Malerei- und Keramik an. Auch die Müller der Kalkarer Mühle konnten sich über einige hundert Besucher freuen. Zum deutschen Mühlentag hatten sie mehrere Attraktionen für Groß und Klein organisiert.

So sorgte der Künstler Sven Combo auf Stelzen und mit interessant geformten Luftballons für lachende Kindergesichter. Neben einem Glücksrad und von den Vereinsmitgliedern gebastelten Mühlenstickern und -ketten gab es ein Mühlenquiz und eine Verlosung.

Müller Detlef Floris erläuterte Besuchern, dass eine Ausbildung zum ehrenamtlichen Müller mit zweieinhalb Jahren Dauer viel Zeit in Anspruch nimmt. Er möchte junge Menschen für die "Maschine Mühle" begeistern und hofft auf weitere Interessenten an der Ausbildung. Derzeit befindet sich neben einer geprüften Müllerin eine weitere Dame in der Ausbildung. Iris Terhaer hat sich von ihrem Mann mit der Leidenschaft für das Müllern anstecken lassen. "Wir kommen fast jedes Wochenende aus Münster her," erzählt sie. Die Technik fasziniert sie einfach.

Zur Verköstigung wurden am Mühlentag neben dem normalen Restaurantbetrieb des Brauhauses Kalkarer Mühle Stockbrote gebacken. Nebenan verkauften Mutter Anni und Sohn Steffen von der Traditionsbäckerei Bettray aus Hönnepel in der kleinen Backstube Mühlenkrustenbrot sowie Dinkelbrot und niederrheinisches Schwarzbrot.

Das traditionelle Handwerks- und Familienunternehmen unterstützte den Mühlentag besonders gerne, feiert es dieses Jahr schließlich sein 110-jähriges Bestehen.

(RP)
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